Die Arbeitnehmervertreter der Stahlsparte von Thyssenkrupp haben den Vorstand Bedingungen für eine Zustimmung zu möglichen Fusionsplänen gestellt.

Jede Lösung oder Konsolidierung müsse die Ende März vereinbarte Strategie und die zugesagten Investitionen beinhalten, forderte Stahlbetriebsratschef Tekin Nasikkol am Dienstag. "Einen zusätzlichen Arbeitsplatzabbau lehnen wir ab." Eine Konsolidierung gegen die Interessen der 28.000 Mitarbeiter werde es mit dem Betriebsrat nicht geben. Vorstandschefin Martina Merz hatte zuvor erklärt, dass es für die Stahlsparte keine Denkverbote gebe. Für Thyssenkrupp Steel Europe würden alle Optionen geprüft - neben der Fortsetzung in Eigenregie auch eine Fusion, eine Übernahme oder die Abgabe der Mehrheit.

Thyssenkrupp würde eine deutsche Lösung mit Salzgitter bevorzugen, trifft dort aber auf Ablehnung. Thyssenkrupp ist daher Insidern zufolge auch mit dem schwedischen Konkurrenten SSAB, Baosteel aus China und erneut Tata Steel Europe im Gespräch.

Der ehemalige Vorstandschef Heinrich Hiesinger hatte die Beschäftigten nach Aussage von Arbeitnehmervertretern in dem vor einem Jahr gescheiterten Verhandlungsprozess mit Tata nur unzureichend eingebunden und zu wenig informiert. Nasikkol warnte das Management um Vorstandschefin Merz davor, den gleichen Fehler zu machen. "Die Beschäftigten haben ein Recht darauf, von Anfang an transparent mit in den Prozess eingebunden zu werden", betonte der Betriebsratschef. "Hiesingers geplante Hochzeit mit Tata Steel Europe geisterte zwei Jahre durch die Presse, bis die Belegschaft konkret informiert wurde." Dies habe zur Verunsicherung geführt und allen geschadet. "Ohne eine faire, offene und transparente Kommunikation gegenüber unseren Kolleginnen und Kollegen geht das nicht."