FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Einzug von Sixt Leasing in den SDax an diesem Freitag könnte der Beginn eines nur kurzen Gastspiels sein. Der Mobilitätsdienstleister wird nämlich gerade von der Hyundai Capital Bank Europe (HCBE), einem Gemeinschaftsunternehmen des koreanischen Autobauers Hyndai und der spanischen Bank Santander, übernommen. Nachfolgen könnten Atoss Software, ein Anbieter von Personalmanagement-Software, oder der Finanzdienstleister MLP, wie Index-Experte Tobias Adler von der Oddo Seydler Bank der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Freitag sagte.

Nachdem sich die HCBE im Rahmen ihres Übernahmeangebotes kürzlich bereits rund 73 Prozent gesichert hat, können die Sixt-Leasing-Aktionäre nun in der Nachfrist noch bis zum 20. Mai ihre Aktien andienen. Sollte der Anteil der frei handelbaren Sixt-Leasing-Aktien dann unter 10 Prozent sinken, muss das Unternehmen binnen zwei voller Handelstage, nachdem die Deutsche Börse darüber Kenntnis erlangt hat, aus dem SDax herausgenommen werden.

Nicht nur Oddo-Seydler-Analyst Adler sieht zusehends ein Problem für die Deutsche Börse, angesichts der zahlreich gewordener Übernahmen, frei werdende Plätze im Nebenwerte-Index SDax mit geeigneten Kandidaten zu füllen. Die Pipeline sei zunehmend leerer, denn neben dem am Streubesitz gemessenen Börsenwert müssen die Unternehmen sich auch in Sachen Börsenumsatz qualifizieren. "Und da gibt es ein Problem", so Adler. Daher könnte es im SDax auch in Zukunft vorerst weiter gehen mit hochfrequenten Wechseln. Ganz nach dem Motto "rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln", wie ein Händler es formulierte.

Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann./ck/la/mis