Bern (awp) - Der abtretende Valiant-Präsident Jürg Bucher blickt trotz Coronakrise mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft. So zeige sich jetzt bei der Regionalbank, dass bisher erst ein kleinerer Teil der vergebenen Covid-19-Kredite tatsächlich von den Unternehmen beansprucht worden sei.

"Das stimmt uns eigentlich eher zuversichtlich", sagte Bucher in Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. Die vom Bund garantierten Covid-19-Kredite seien ja von vielen Unternehmen als eine Liquiditätsreserve "für den Fall, dass..." beantragt worden.

Natürlich sei der Einbruch der Wirtschaftsleistung während des Corona-Lockdown substanziell, sagte Bucher. Auf der anderen Seite stelle er trotz aller Unsicherheiten doch auch einen gewissen Optimismus fest. "So spüre ich im Gespräch mit KMU nicht nur Niedergeschlagenheit und Probleme. Gerade im Gewerbe gibt es weiterhin viele Unternehmen, die gut bis sehr gut ausgelastet sind."

Bucher, der bis 2012 Chef der Schweizer Post war, hat an der Valiant-Generalversammlung vom Mittwoch das Verwaltungsratspräsidium an seinen Nachfolger Markus Gygax übergeben. Seit der Amtsübernahme im Jahr 2013 habe sich Valiant klar als Retail- und KMU-Bank positioniert und damit auch zurück zu ihren Wurzeln gefunden, bilanzierte Bucher im Interview. Zudem sei die Regionalbank heute "vom Genfersee bis an den Bodensee" präsent.

Neuer Präsident will weiter expandieren

Die geographische Expansion soll auch unter dem neuen Verwaltungsratspräsidenten, dem vormaligen Valiant-CEO Markus Gygax, weitergehen. Die Strategie bleibe unverändert, betonte Gygax im Gespräch. Dank der Expansion könne die Bank ihre Infrastruktur besser auslasten und auch die Projekte für die weitere Digitalisierung stemmen. Heute sei Valiant zudem im grössten Wirtschaftsraum der Schweiz, dem Raum Zürich, nicht vertreten. "Wenn wir weiterwachsen wollen, dann kommen wir nicht darum herum, auch dort präsent zu sein."

Wegen der Coronakrise würden allerdings bei Valiant einige Projekte verlangsamt, räumte Gygax ein. So verlaufe die Rekrutierung der neuen Mitarbeitenden derzeit langsamer. Auch die in der Strategie 2024 vorgesehene Eröffnung von drei neuen Geschäftsstellen pro Jahr werde Valiant möglicherweise 2020 nicht einhalten: "Es kann schon sein, dass wir dieses Jahr weniger Filialen schaffen."

(Das vollständige Interview ist auf dem Premium-Dienst von AWP erschienen.)

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