DUBLIN (dpa-AFX) - Der Chef des größten europäischen Billigfliegers Ryanair hat die geplante 14-tägige Quarantäne für Flugreisende nach Großbritannien als "idiotische Maßnahme" bezeichnet. "Das ist Unsinn und es hat keinen Einfluss darauf, die Ausbreitung von Covid-19 zu begrenzen", sagte Michael O'Leary am Dienstag dem Fernsehsender ITV. Covid-19 ist die vom Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit. O'Leary fügte hinzu, man brauche stattdessen effektive Maßnahmen wie Masken und Messungen der Körpertemperatur.

Ryanair will seinen Flugbetrieb zum Sommer wieder deutlich hochfahren. Ab 1. Juli sollen 40 Prozent der regulären Flüge wieder stattfinden, teilte das Unternehmen am Dienstag in Dublin mit. Voraussetzung sei aber, dass die Regierungen die Reisebeschränkungen für Flüge innerhalb der EU lockern und an den Flughäfen Sicherheitsmaßnahmen zum Gesundheitsschutz eingeführt würden.

Der britische Premierminister Boris Johnson hatte in den vergangenen Tagen Pläne der Regierung im weiteren Kampf gegen die Pandemie vorgestellt. Dabei ging es vor allem um Lockerungen der bislang geltenden strengen Kontaktbeschränkungen. Die zweiwöchige Quarantäne für Flugreisende soll nicht für Passagiere aus Irland und Frankreich gelten. Ab wann die Maßnahme eingeführt wird, konnte eine Sprecherin der Regierung am Dienstag auf Anfrage nicht sagen.

Der Verband der britischen Fluggesellschaften Airlines UK hatte zuvor schon vor Quarantäne-Maßnahmen gewarnt. Dies würde "den internationalen Reiseverkehr nach Großbritannien effektiv töten und der Luftfahrtbranche und der übrigen britischen Wirtschaft einen unermesslichen Schaden zufügen", hieß es in einer Mitteilung./si/DP/mis