Zürich (awp) - Bei der nationalen Stromnetzbetreiberin Swissgrid hat sich im Geschäftsjahr 2019 die von der Eidgenössischen Elektrizitätskommission verfügte Systemprüfung niedergeschlagen. Die Neuberechnung gewisser Kosten für vergangene Jahre verursachten einen einmaligen Sondereffekt von 37,9 Millionen Franken, der den Gewinn entsprechend drückte.

Konkret musste Swissgrid die Kapitalkosten der Jahre 2013 bis 2015, die Deckungsdifferenzen im Segment Netznutzung für denselben Zeitraum sowie die Deckungsdifferenzen der Systemdienstleistungen von 2011 bis 2015 anpassen. Das Unternehmensergebnis fiel deshalb mit 28,8 Millionen Franken über 50 Prozent tiefer aus als im Vorjahr. Ohne diesen Sondereffekt würde es gemäss Swissgrid leicht über dem Vorjahreswert liegen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging 2019 dagegen nur um 14 Prozent auf 102,4 Millionen Franken zurück. Diese Differenz sei eine Folge des gegenüber dem Vorjahr tieferen betriebsnotwendigen Vermögens und der höheren Netto-Überdeckung an Deckungsdifferenzen, schreibt Swissgrid am Donnerstag in einem Communiqué.

Der Beschaffungsaufwand konnte um knapp 15 Prozent auf 224,9 Millionen Franken gesenkt werden. Einerseits seien die Energiekosten für allgemeine Systemdienstleistungen tiefer ausgefallen und auch die Beschaffungskosten im Segment Wirkverluste gesunken, schreibt Swissgrid dazu. Anderseits sind im Segment Netznutzung aber auch höhere Nachvergütungen an die bisherigen Betreiber der Übertragungsnetze angefallen.

Der Betriebsaufwand ist um rund 9 Prozent auf 200,9 Millionen Franken gestiegen, was gemäss Swissgrid auf die getroffenen Massnahmen im Rahmen der Strategie zur Effizienzsteigerung sowie auf eine geänderte Buchhaltungspraxis bei der Entschädigung von Dienstbarkeiten zurückzuführen ist.

Dividende auf Niveau des Vorjahres

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 19. Mai eine Dividendenauszahlung von 31,5 Millionen Franken. Die Ausschüttung bewegt sich damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, als 32,8 Millionen Franken ausbezahlt wurden.

Fürs laufende Jahr rechnet Swissgrid im Zuge des vorgesehenen Netzausbaus mit weiteren hohen Investitionen. Bereits im Januar hat Swissgrid dazu - wie bereits im vorigen Herbst - langfristige Anleihen platzieren können. Das Unternehmensergebnis dürfte auf dem Niveau des Ergebnisses 2019 vor Sondereffekten zu liegen kommen.

Swissgrid ist im Zuge der geplanten Strommarktliberalisierung in der Schweiz entstanden: Diese sieht eine Trennung von Netzbetrieb und Produktion vor. Die Gesellschaft hat 2006 den operativen Betrieb aufgenommen.

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