Arbon (awp) - Der Bauzulieferer Arbonia ist relaitv solide ins erste Quartal gestartet. Die Aussichten auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres haben sich wegen der Covid-19-Pandemie aber verdüstert. Die Prognose für das Gesamtjahr von Ende Februar wird deshalb sistiert, und auch eine Verschiebung der Ausschüttung der Dividende wird in Erwägung gezogen.

Der Umsatz von Arbonia ging im ersten Quartal um 2,0 Prozent auf 326,2 Millionen Franken zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Währungsbereinigt ergab sich allerdings ein Wachstum von 2,7 Prozent. Das operative Ergebnis (EBITDA) stieg gleichzeitig um 12,6 Prozent auf 22,5 Millionen. Man sei mit allen vier Divisionen gut ins Geschäftsjahr 2020 gestartet, heisst es dazu.

Der Blick nach vorne sieht allerdings weniger erfreulich aus. Wegen der Massnahmen zur Eindämmung von Covid-19 dürfte die globale Wirtschaft in eine Rezession abgleiten, so die Einschätzung von Arbonia. Obwohl die Ergebnisse in den ersten drei Monaten über den Vorjahreswerten und auch über den eigenen Erwartungen gelegen hätten, habe sich die Einschätzung für das Gesamtjahr seit der Publikation des Jahresergebnisses im Februar negativ verändert.

Guidance für 2020 gilt nicht mehr

Die Auswirkungen der Coronakrise seien nicht abzuschätzen - weder auf die Gesamtwirtschaft noch auf Arbonia. Deshalb werde die Guidance für das laufende Geschäftsjahr vorerst ausgesetzt. Arbonia hatte Ende Februar ein organisches Umsatzwachstum von rund 3 Prozent und eine EBITDA-Marge von rund 10 Prozent in Aussicht gestellt.

Die Bauaktivität in Europa ist laut Arbonia unterschiedlich stark von der Krise betroffen. Während in einigen Ländern die Arbeit auf den Baustellen eingestellt werden mussten, ist in anderen der stationäre Handel geschlossen, so dass Endkunden nicht mehr bedient werden können. Arbonia sei davon aktuell bedingt betroffen, da die Vertriebsaktivitäten eingeschränkt seien. Derzeit seien aber alle Produktionsstandorte in Betrieb.

Wegen des Rückgangs der Nachfrage und wegen Problemen in der Beschaffung sowie der Logistik geht das Unternehmen davon aus, dass die Geschäftstätigkeit im zweiten Quartal eingeschränkt sein wird. Die Zuversicht könnte unter der Voraussetzung zurückkehren, dass Baustellen nicht grossflächig geschlossen werden, der Grossteil der Produktionsstandorte offen bleibt und sich die Pandemie bis Mitte des Jahres eindämmen lässt, heisst es.

Über die Ausschüttung der ursprünglich geplanten Dividende von 0,22 Franken je Namenaktie will der Verwaltungsrat "trotz der soliden Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von 57 Prozent und der Anpassung des Investitionsbudgets" an seiner Sitzung vom 24. April noch einmal befinden. Er behält sich vor, deren Auszahlung "bis auf Weiteres" zu verschieben.

cf/uh