MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Corona-Krise wirft massenhaft die Prognosen börsennotierter Unternehmen um. Seit Jahresbeginn gab es bei den 160 in den Indizes Dax, MDax und SDax notierten Unternehmen bereits 59 Prognoseänderungen, wie der Dienstleister für Finanzkommunikation EQS in München gezählt hat (Stand 1. April, 18.00 Uhr). Ob die einzelnen Änderungen der Ausblicke durch die Corona-Pandemie ausgelöst wurden, erhob das Unternehmen nicht. Dass mit 51 der allergrößte Teil in der Zeit nach dem 16. Februar erfolgte, als die Krise Fahrt aufnahm, legt allerdings einen Zusammenhang nahe.

"Die Rahmenbedingungen haben sich inzwischen drastisch verändert, und mit jedem weiteren Tag des Shutdowns wächst die Unsicherheit", sagte Stephan Däschler von EQS. Vielen Unternehmen fehle mittlerweile die Grundlage für einen seriösen Ausblick - "deshalb ist vor allem seit der Zuspitzung der Krise die Zahl der Ad-hoc-Meldungen mit Corona-Bezug rapide angestiegen." 60 davon hat EQS seit dem 1. Januar bei den Unternehmen aus Dax, MDax und SDax gezählt, nicht bei allen dieser Meldungen wurde allerdings auch der Ausblick geändert.

Erst am Mittwoch war die Zahl der betroffenen Unternehmen noch einmal gewachsen. Unter anderem hatte der Dax-Konzern Continental seine Prognose gestrichen - wegen der Unsicherheit durch die Corona-Krise./ruc/DP/zb