Altstätten (awp) - Der Hersteller von Dentalbedarf Coltene reagiert auf die laufende Corona-Krise und kürzt die Dividende. Der Aktienkurs reagiert in einem ansonsten festeren Gesamtmarkt mit einem Abschlag.

Den Coltene-Aktionären wird an der Generalversammlung vom 2. April noch eine Ausschüttung in Höhe von 1,50 Franken je Aktie vorgeschlagen. Das ist halb so viel wie ursprünglich geplant. Die Kürzung habe "präventiven Charakter", hiess es am Dienstag in einer Mitteilung.

Die langfristigen Folgen der Corona-Krise auf das Geschäft von Coltene liessen sich derzeit nicht abschätzen. Auch im Falle eines längeren Markteinbruchs soll die Liquidität sichergestellt werden, begründete Coltene den Schritt. Aktuell sei die Gruppe jedoch mit einem Eigenfinanzierungsgrad von 48 Prozent und einem Verhältnis Nettoverschuldung zu Eigenkapital von 0,4 solide finanziert.

Lieferfähigkeit intakt

Auch sieht Coltene die Lieferfähigkeit in die Absatzmärkte nach wie vor als intakt an. Dabei seien Massnahmen ergriffen worden, um die Mitarbeitenden zu schützen und das operative Geschäft abzusichern.

Coltene habe sich in dem schwierigen Marktumfeld im ersten Quartal gut behauptet und die anvisierten Umsatzziele erreicht. Auch die Kosten und Resultate hätten sich plangemäss entwickelt. Vor allem die Verkäufe von Optim-Produkten im Bereich Infektionskontrolle seien markant gestiegen.

Dennoch habe sich das Marktumfeld mit der sich verschärfenden Corona-Krise entscheidend verändert. Vielerorts könnten Zahnarztpraxen nur noch Notfallpatienten behandeln. Zurzeit sei noch nicht abschätzbar, wie schnell sich die einzelnen Länder und Absatzmärkte erholen werden.

Aktie gibt nach

An der Börse kommen die Neuigkeiten nicht gut an. Bis 9.40 Uhr geben die Titel in einem deutlich festeren Gesamtmarkt um 2,5 Prozent auf 62,40 Franken nach. Seit Anfang Jahr haben die Aktien damit rund 30 Prozent an Wert eingebüsst.

Die ZKB bezeichnet den Schritt von Coltene in einem ersten Kommentar als "vernünftig", zumal mit der Schliessung der Zahnarztpraxen an vielen Orten das Marktumfeld deutlich schwieriger geworden sei. Statt 18 Millionen würden nun nur noch 9 Millionen Franken ausgeschüttet, was die Liquidität schone. Die zuständige Analystin bleibt jedoch bei der Einschätzung "Untergewichten" für die Titel.

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