"Inzwischen erfolgen 75 Prozent aller Zahlungen kontaktlos, während es zuvor weniger als 50 Prozent waren", sagte der Deutschland-Chef der Smartphone-Bank N26, Georg Hauer, der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Das kontaktlose Zahlen mit Karte, Handy oder Paypal sei "deutlich hygienischer". Dabei stellt das Berliner Unternehmen, dass zu Jahresbeginn fünf Millionen Kunden in 26 Ländern zählte, fest: "Es wird deutlich weniger Geld für Reisen oder in Restaurants ausgegeben, dafür mehr in Supermärkten oder für Streamingdienste. Unter dem Strich sind die Menschen aktuell aber etwas weniger konsumfreudig."

Als reine Internetbank betreibt N26 keine Filialen, bekommt aber trotzdem die Auswirkungen der Kontaktsperren in vielen Ländern Europas zu spüren. "Derzeit steigt die Zahl der Neukunden nicht so stark wie sonst", sagte Hauer. Langfristig rechnet er aber mit einer Gegenbewegung.

N26 hatte sich zuletzt im Juli 170 Millionen Dollar geholt. Das frische Geld kam von den selben Investoren, die sich auch an einer Finanzierungsrunde im Januar beteiligt hatten - darunter der Versicherungskonzern Allianz, der Singapurer Staatsfonds, der chinesische Internet-Riese Tencent und der deutsch-amerikanische Investor Peter Thiel. Damit wird N26 mit 3,5 Milliarden Dollar bewertet.