Reinach AG (awp) - Die seit letztem Sommer an der Schweizer Börse kotierte Aluflexpack hat das bereinigte Betriebsergebnis 2019 gesteigert, unter dem Strich aber weiter rote Zahlen geschrieben. Die Gruppe will weiter wachsen. Mit Blick auf die Coronakrise hat sich die Nachfrage noch nicht abgeschwächt.

Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte Aluflexpack vor Einmaleffekten einen Betriebsgewinn (EBITDA) in Höhe von 29,5 Millionen Euro nach 21,6 Millionen im Jahr 2018. Sonderkosten seien vor allem im Zusammenhang mit dem Börsengang angefallen, teilte das auf aluminiumbasierte Verpackungslösungen spezialisierte Unternehmen am Freitag mit. Die entsprechende Marge lag bei 14,2 nach zuvor 11,9 Prozent.

Zum Anstieg des operativen Gewinns hätten nebst der Übernahme der türkischen Gesellschaft Arimpeks, zusätzlich für Kunden geschaffene Kapazitäten, ein verbesserter Produktmix und Effizienzsteigerungen geführt, hiess es. Unter dem Strich verblieb jedoch mit den Sonderkosten ein Verlust in Höhe von 3,4 Millionen Euro (VJ -1,3 Mio).

Organisches Wachstum

Bereits Anfang Februar hatte Aluflexpack Angaben zur Umsatzentwicklung gemacht. So nahmen die Verkäufe um 14 Prozent auf 207,9 Millionen Euro zu. Unter Ausklammerung der im September 2018 übernommenen türkischen Gesellschaft Arimpeks lag das organische Wachstum bei 8,4 Prozent.

Am stärksten war dabei das Plus in den Zielmärkten Kaffee/Tee (+39%), Tiernahrung (+16%) und Milchprodukte (+7%). In den Bereichen Pharma (+4%) und Süsswaren (+2%) bewegten sich die Wachstumsraten auf tieferem Niveau. Einen Beitrag zum Umsatzanstieg habe auch die Expansion mit Standbodenbeutel in Kroatien geleistet. Rückläufig waren dagegen die Verkäufe in den Bereichen Sonstige Lebensmittel (-10%) und Nicht-Lebensmittel (-19%).

Aluflexpack steht laut eigenen Angaben auf einer soliden finanziellen Basis mit einem Eigenkapital in Höhe von 172,2 Millionen Euro, darin mit 148 Millionen enthalten sind die im Rahmen des Börsengangs aus der Kapitalerhöhung generierten Mittel. Die Firma braucht das Geld, um weiter ins Wachstum investieren zu können. Im Jahr 2019 wurden insgesamt knapp 33 Millionen investiert, etwa in die Erweiterung der Produktion in Kroatien.

Kaum Corona-Belastung

Mit Blick auf die Coronakrise sieht sich Aluflexpack derzeit mit keiner Verlangsamung der Nachfrage konfrontiert. Und auch in der Materialbeschaffung gebe es keine "gravierenden" Probleme, hiess es. Man fokussiere sich weiterhin auf die Wachstumsstrategie, etwa mit dem Hochfahren der Kapazitäten in Kroatien.

Für das Gesamtjahr 2020 hatte Aluflexpack bereits vor gut einem Monat ein Wachstum über dem Marktdurchschnitt in Aussicht gestellt, wodurch sich ein Umsatz im Bereich von 220 bis 230 Millionen Euro ergeben sollte. Dies entspräche einem Wachstum von etwa 6 bis 10 Prozent. Den bereinigten EBITDA will die Gruppe in den Bereich von 32 bis 35 Millionen führen.

mk/gab