"Die Leute rufen einander in der Krise mehr an", sagte ein Vodafone-Deutschland-Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Ähnlich äußerten sich Branchenprimus Deutsche Telekom und die Nummer drei Telefonica Deutschland. Auch der Datenverkehr ist demnach gestiegen. Telefonica Deutschland sprach von einem "moderaten Plus", das für die Netze kein Problem sei. Die Deutsche Telekom erklärte, sie habe Vorbereitungen getroffen, um den Netzbetrieb auch bei einer Verschärfung der Situation zu gewährleisten.

Der Geschäftsführer des Branchenverbandes VATM, Jürgen Grützner, rechnet damit, dass Telefon- wie auch Datenverkehr in den kommenden Tagen anziehen, weil noch mehr Menschen im Home-Office arbeiten. Datenfresser wie der Streamingdienst Netflix müssten dann eigenständig ihre Übertragungsqualitäten reduzieren. Zudem rief Grützner dazu auf, keine Telekomläden zu schließen, da in der Krise viele Menschen bessere Leitungen für die höheren Belastungen bräuchten und dafür eine Beratung benötigten.

Ähnlich wie in Deutschland geht es weltweit zu. Israels größter Telekomkonzern Bezeq Israel Telecom gab an, dass der Internetverkehr um rund 30 Prozent zugenommen hat - vornehmlich durch Studenten, die von zu Hause lernten oder aber auch Videospiele spielten. Der französische Anbieter Iliad sprach von "stark ausgelasteten Netzen".