(neu: Aktienkurs, Experten und mehr Details)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die deutliche Erholung der Zalando vom Zwischentief Ende 2018 ist weiter ins Stocken geraten. Nachdem die Aktien des Online-Modehändlers in dieser Woche bereits wegen der Corona-Krise in den Sog des abstürzenden Gesamtmarktes geraten waren, sorgten am Donnerstag nun wenig inspirierende Geschäftszahlen und vor allem ein enttäuschender Ausblick für einen Kursrutsch.

Die Papiere von Zalando sackten zuletzt um 7 Prozent auf 41,73 Euro ab und waren damit das Schlusslicht im schwachen MDax der mittelgroßen Werte. Zwischenzeitlich waren die Anteilsscheine um mehr als 9 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Dezember abgesackt.

Zalando hatte 2019 unter dem Strich fast doppelt soviel verdient wie im Vorjahr. Dabei wurden vor allem im Schlussquartal deutliche Zuwächse verzeichnet. Dennoch hielt sich die Euphorie der Experten in Grenzen. Die 2019er-Zahlen seien "okay" gewesen, urteilten Marktteilnehmer. Der Zwischenbericht sei kein "Feuerwerk", schrieb der Fachmann Andrew Ross von der britischen Investmentbank Barclays.

Im neuen Jahr erwartet Zalando weitere Zuwächse beim Umsatz und operativen Ergebnis. Nicht enthalten in der Prognose sind aber mögliche negative Effekte durch das Coronavirus, wobei sich das Unternehmen derzeit aber nicht betroffen sieht. Der Ausblick sei wenig hilfreich, hieß es dazu am Markt. Die Ziele des Onlinehändlers hätten etwas enttäuscht, urteilte Analystin Olivia Townsend von der Schweizer Großbank UBS.

Dabei überschlagen sich derzeit weltweit die Meldungen zum Coronavirus: Immer mehr Länder melden Infektionen, beispielsweise Brasilien, die Philippinen und Algerien. Immer mehr Unternehmen treten bei ihren Prognosen für die künftigen Geschäfte auf die Bremse. Italien befürchtet derweil wegen der steigenden Zahl von Infektionen, in die Rezession abzurutschen.

Die Aktien von Zalando hatten im Juli 2018 bei gut 50 Euro ein Rekordhoch erreicht, bevor sie im Dezember desselben Jahres auch im Zuge der damaligen generellen Schwäche an den Aktienmärkten auf ein Zwischentief bei knapp 21 Euro gefallen waren. Von da an ging es in mehreren Schüben nach oben bis auf gut 49 Euro vor einer Woche.

Nach dem jüngsten Kursrutsch sind die Anteilsscheine inzwischen unter die 21- und die 50-Tage-Durchschnittslinien gerutscht, die den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend beschreiben. An diesem Donnerstag sackten die Aktien sogar unter die 200-Tage-Linie, die als Indikator für die langfristige Entwicklung gilt./la/nas/jha/

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