Zürich (awp) - Die Schweizer Börse hat am Mittwoch nach einem neuerlich schwachen Start die Verluste bis zum Nachmittag zu einem Grossteil aufgeholt. Händler erklären sich die Erholung mit der Mitteilung, dass US-Präsident Donald Trump am späten Abend hiesiger Zeit eine Pressekonferenz zum Thema Coronavirus abhalten wird. Dies habe zu Deckungskäufen geführt, sagt ein Händler. "Die Marktteilnehmer gehen wohl davon aus, dass die US-Regierung ein Programm zur Stützung der US-Wirtschaft in Aussicht stellen werde oder die Notenbank Fed zu einer Lockerung der Geldpolitik drängen könnte."

Ob die Erholung nachhaltig sein wird, ist laut Händlern ungewiss. Die Nervosität an den Märkten sei enorm und könne wohl erst dann beruhigt werden, wenn sich ein Abklingen der Krankheit Covid-19 abzeichne. Dabei könnten Meldungen, wonach ein Malariamittel wirksam sein soll, durchaus helfen. "Aber es braucht nicht viel - ein, zwei neuerlich negative Meldungen, und die Verkäufe gehen wieder los", sagt ein Händler. Die Nerven lägen blank. Das zeigt auch der auch als Angstbarometer bezeichnete VSMI, der am Mittwoch weiterzulegt.

Der SMI notiert nach einem Tagestief bei 10'216,55 Punkten gegen 15.00 Uhr 0,17 Prozent tiefer bei 10'460,29 Punkten und der breite SPI um 0,27 Prozent leichter mit 12'637,26 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, sinkt um 0,02 Prozent auf 1'600,23 Zähler. Gewinner und Verlierer halten sich im SLI in etwa die Waage.

Unter den Blue Chips schiessen Alcon (+8,2%) nach oben. Die Anhebung der Prognose und Deckungskäufe im Anschluss an das solide Ergebnis verhülfen der Aktie zum Kursplus, heisst es.

Die Aktien von Adecco (+0,9%) zählen ebenfalls zu den Gewinnern. Der Personaldienstleister hat 2019 zwar weniger Umsatz erzielt, unter dem Strich aber deutlich mehr verdient und will ausserdem eine neues Aktienrückkaufprogramm auflegen.

Ebenfalls fester tendieren zyklische Werte wie AMS (+1,2%), Temenos (+1,2), Sika (+0,9%) und Logitech (+0,8%).

Unter den grössten Verlieren sind die Finanzwerte wie Julius Bär (-1,9%), Credit Suisse (-1,8%) und Swiss Life (-1,5%) zu finden. Der Versicherer Swiss Life wird an diesem Freitag über den Geschäftsverlauf 2019 Bericht erstatten.

Den Finanzwerten könnten zusätzlich Befürchtungen zusetzen, dass die EZB ihre Zinsen wegen des sich ausbreitenden Coronavirus möglicherweise senken könnte. Dies gehe derzeit aus den Bewegungen an den Geldmarkt-Futures hervor, kommentiert ein Börsianer.

pre/ys