Zürich (awp) - Die Privatbank EFG International hat im Geschäftsjahr 2019 den Reingewinn im Vergleich zum Vorjahr klar verbessert. Deutlich angestiegen sind die von der Bank verwalteten Vermögen, dies nicht zuletzt dank den im zweiten Halbjahr anziehenden Neugeldzuflüssen.

Der Reingewinn (IFRS) kletterte im Geschäftsjahr 2019 um 34 Prozent auf 94,2 Millionen Franken, wie das Vermögensverwaltungsinstitut am Mittwoch bekanntgab. Das zu Investitionszwecken gehaltene Lebensversicherungsportfolio trug für einmal mit einem positiven Beitrag von knapp 12 Millionen Franken zum Gewinn bei. Der "zugrundeliegende Reingewinn", der diverse Sonderposten ausklammert, sackte dagegen auf 108,7 Millionen Franken von 191,8 Millionen ab.

Die Aktionäre der EFG International sollen nun für das abgelaufene Jahr eine unveränderte Dividende von 30 Rappen je Titel erhalten.

Die verwalteten Vermögen lagen per Ende 2019 mit 153,8 Milliarden Franken um gut 17 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Der Anstieg war auf die Integration der australischen Shaw and Partners, auf die positive Entwicklung der Finanzmärkten sowie auf die Neugelder zurückzuführen.

Die Neugeldzuflüsse kamen mit 5,2 Milliarden Franken respektive einem Anstieg von 4 Prozent innerhalb der selbstgesteckten Zielwerts von 4 bis 6 Prozent zu liegen. In der zweiten Jahreshälfte hätten sich die Zuflüsse beschleunigt, wobei alle Regionen positiv dazu beitrugen. Auch die Region Schweiz und Italien habe wieder Nettozuflüsse gezeigt, hiess es.

Neue Kundenberater

Die Vermögensverwalterin hat allerdings die Analystenschätzungen bei den Gewinnzahlen verfehlt: Im Durchschnitt (AWP-Konsens) hatten die Experten einen IFRS-Reingewinn von 96 Millionen Franken erwartet und einen zugrundeliegenden Gewinn von 137 Millionen. Die Nettoneugelder hatten die Analysten mit einem Zufluss von 2,9 Milliarden tiefer gesehen, die Kundengelder wurde bei rund 153 Milliarden Franken erwartet.

Deutlich beschleunigt hat das Finanzinstitut die Anstellung von neuen Kundenberatern: Insgesamt stellte die EFG im vergangenen Jahr 181 "Client Relationship Officer" (CRO) ein. Damit lag die Bank über den eigenen Zielen, jährlich 70 bis 100 Kundenberater zu engagieren. Zudem habe sich die "Produktivität" der Kundenberater verbessert: das durchschnittliche Portfolio eines CRO lag bei 295 Millionen Franken gegenüber 22 Millionen per Ende 2018.

Auch weiterhin werde sich die EFG auf die strategischen Geschäftsinitiativen und den Neugeldzufluss fokussieren, schreibt das Finanzinstitut. Zudem wolle man sich weiter auf hochmargige Produkte konzentrieren und die Marge verbessern. Das Betriebsergebnis dürfte 2020 von den klar höheren verwalteten Vermögen profitieren, heisst es.

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