WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag mit schweren Kursverlusten geschlossen. Der ATX brach um 109,16 Punkte oder 3,47 Prozent ein und ging damit bei 3.040,23 Einheiten aus dem Handel.

Die Furcht vor den wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus ist zum Wochenauftakt an die Aktienmärkte zurückgekehrt. Das europäische Börsenumfeld verzeichnete ebenfalls massive Abschläge. Der Euro-Stoxx-50 wie auch der deutsche Leitindex Dax gingen rund vier Prozent tiefer aus dem Handel. In New York tendierte der Dow Jones zuletzt um über drei Prozent tiefer.

Chinas Präsident Xi Jinping hat in der Nacht auf Montag seine Landsleute auf einen wirtschaftlichen Rückschlag angesichts der Epidemie eingestellt. Außerdem hat der Internationale Währungsfonds (IWF) nun seine Wachstumsprognose für China gesenkt.

In Europa war am Vorabend der Personenverkehr zwischen Österreich und Italien über die Brennergrenze einige Stunden eingestellt worden. Hintergrund war der Verdacht auf zwei Fälle von Coronavirus in einem Zug von Venedig nach München, der sich jedoch nicht bestätigte.

Im ATX wie auch im gesamten prime-market-Segment gab es zum Wochenauftakt keinen einzigen Kursgewinner. Ans untere Ende im Leitindex rutschten die FACC-Aktien mit einem Minus von 8,79 Prozent auf 10,69 Euro. Titel mit Bezug zur Luftfahrtbranche zeigten sich europaweit schwach, da diese vom Coronavirus besonders betroffen sein dürfte.

Eine positive Analysteneinschätzung rückte in den Hintergrund. Die Erste Group hat ihre "Buy"-Empfehlung für die FACC-Aktien bestätigt und ihr Kursziel von 14,50 auf 15,00 Euro erhöht.

Außerhalb des ATX verloren auch die Flughafen-Wien-Titel 7,31 Prozent auf 33,60 Euro. Massive Kursverluste setzte es im prime market außerdem für Palfinger (minus 9,16 Prozent auf 23,30 Euro) und Zumtobel (minus 8,40 Prozent auf 7,85 Euro).

Schwer unter Druck standen daneben die Ölaktien Schoeller-Bleckmann (minus 6,10 Prozent auf 37,70 Euro) und OMV (minus 4,95 Prozent auf 40,68 Euro) besonders stark unter Druck. Der Brent-Ölpreis lag am frühen Abend knapp fünf Prozent im Minus. Am Ölmarkt befürchtet man Auswirkungen des Coronavirus auf die globale Ölnachfrage.

6,62 Prozent auf 16,37 Euro verloren die Anteilsscheine von AT&S. Der Leiterplattenhersteller hat drei Werke in China.

Vergleichsweise glimpflich davon kamen die Papiere der CA Immo mit einem Abschlag von 0,49 Prozent auf 40,80 Euro. Unter den ATX-Schwergewichten hielten sich Raiffeisen mit einem Minus von 0,92 Prozent auf 21,45 Euro am besten./dkm/ste/APA/stk