Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt sind die Kurstafeln am Montag tiefrot gefärbt. Die Entwicklung am Wochenende hat den Anlegern vor Augen gehalten, dass es zu früh war, das Thema Coronavirus und die möglichen wirtschaftlichen Folgen als eingegrenzt zu betrachten, heisst es von Händlerseite.

Vor allem die Ausbreitung des Virus auf weitere asiatische Länder und die ersten Todesfälle in Europa haben am Wochenende die Schlagzeilen beherrscht. Investoren sind ob der Ausbreitungsgeschwindigkeit verängstigt, heisst es. Entsprechend sind sichere Häfen wie der Goldpreis, der US-Dollar und auch der Schweizer Franken gefragt. Unter Druck stehen dagegen mit den Sorgen über eine weit grössere wirtschaftliche Schwäche durch das Virus die Ölpreise.

Der SMI sackt gegen 9.20 Uhr um 2,17 Prozent ab auf 10'869,67 Punkte. Damit steht er nur knapp über seinem bisherigen Tagestief bei 10'863 Zählern, einem Niveau, das er letztmals vor etwa drei Wochen gesehen hat. Im bisherigen Tiefpunkt hat er rund 250 Punkte verloren gegenüber dem Freitagsschluss. Die verschärfte Unsicherheit ist auch beim VSMI abzulesen, der mit einem Sprung von 18 Prozent in den Handel gestartet ist.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, sinkt um 2,44 Prozent auf 1'657,54 und der umfassende SPI um 2,10 Prozent auf 13'118,39 Zähler. Alle 30 SLI-Titel verlieren zwischen 1,2 und 5,0 Prozent.

Investoren trennen sich denn auch zunächst von den Papieren, bei denen sie die grösste Abhängigkeit vom asiatischen Wirtschaftsraum sehen. Neben AMS (-5,0%) fallen denn auch Richemont (-5,0%) und Swatch (-4,5%) überdurchschnittlich stark.

Aber auch Kühne + Nagel (-3,7%) werden aus den Depots entfernt. Der Frachtkonzern wird am kommenden Donnerstag Zahlen vorlegen. Vergangene Woche hatte bereits der Konkurrent Maersk erklärt, unter den Folgen des Virus zu leiden.

Im breiten Markt sind es die Aktien von Reisedetailhändler Dufry (-6,6%), die wegen des Virus besonders deutlich unter die Räder kommen.

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