"Die Gespräche mit der Europäischen Union gehen weiter. Wir sind zuversichtlich, dass es ein positives Ergebnis gibt", sagte Vize-Finanzminister Antonio Misiani am Freitag am Rande einer Veranstaltung in Rom. Italien verhandelt schon seit Monaten mit den EU-Behörden über einen Plan, den Berg an faulen Krediten bei der ältesten Bank der Welt deutlich zu verringern. Für die Regierung ist das eine Schlüsselvoraussetzung, um sich von ihrer 68-prozentigen Beteiligung an dem Institut zu trennen. Misiani äußerte sich zudem optimistisch, dass eine Marktlösung für Monte dei Paschi gefunden wird.

Die Bank war wegen eines Bergs an faulen Krediten in Schieflage geraten und musste 2017 vom Staat mit einem acht Milliarden Euro schweren Rettungspaket vor dem Kollaps bewahrt werden. Die Regierung in Rom bereitet inzwischen ihren Ausstieg aus dem Institut vor. Zuvor sollen faule Kredite bei der Bank im Volumen von zehn Milliarden Euro abgebaut werden. Dabei sollen die Verluste des Instituts so gering wie möglich gehalten und zugleich die EU-Regeln zu staatlichen Beihilfen eingehalten werden.

Neue Ereignisse in Italiens Bankenbranche verkomplizieren jedoch die Lage. Die Großbank Intesa preschte vor wenigen Tagen überraschend mit der Ankündigung vor, den kleineren Rivalen UBI Banca aus Norditalien für 4,9 Milliarden Euro schlucken zu wollen. Bislang galt UBI Banca als ein möglicher Käufer für Monte dei Paschi. Für zusätzliche Unsicherheit sorgte am Donnerstag der Chef von Monte dei Paschi. Marco Morelli kündigte an, die Bank im April zu verlassen.