FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Wirtschaftsdaten aus den USA haben am Freitag die Anleger am deutschen Aktienmarkt verschreckt. Auch wächst die Skepsis über die chinesische Statistik zu den Coronavirus-Infektionen. Der Dax verlor nach einem über weite Strecken stabilen Tagesverlauf 0,62 Prozent auf 13 579,33 Punkte. Im Wochenverlauf ergibt sich damit ein Verlust von etwas mehr als einem Prozent. Allerdings hatte der Leitindex in den vorangegangenen zwei Wochen kräftig zugelegt und war erst am Montag auf ein Rekordhoch bei knapp unter 13 800 Punkten gestiegen.

Der MDax sank am Freitag um 0,66 Prozent auf 28 983,39 Punkte und auch europaweit und in den USA ging es abwärts.

"In Anbetracht schlechter Nachrichten wurde zum Wochenschluss Kasse gemacht", kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein. "Das Coronavirus wütet in Asien und dann rutschte auch noch der Markit PMI in den USA unter die Marke von 50", sagte er. Zuvor hatte das Marktforschungsinstitut Markit mitgeteilt, dass der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den US-Dienstleistungssektor im Februar überraschend eine Schrumpfung der Aktivität signalisiert. Der Indikator fiel von 53,4 Punkten im Vormonat auf 49,4 Punkte. Erwartet wurde lediglich ein Rückgang auf 51,5 Punkte. Ein Wert unter 50 Punkte signalisiert einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität.

Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets sprach zudem von einem zunehmenden Vertrauensverlust in die Statistiken aus China über die Coronavirus-Infektionen. Es habe in Gesamtchina am Mittwoch knapp 350 Neuinfektionen gegeben, sagte er und in Südkorea allein in den vergangenen 24 Stunden 52. "Südkorea aber ist winzig im Vergleich zu China. Die Zahlen passen nicht zusammen. Die Investoren beschleicht ein ungutes Gefühl und sie verkaufen."/ck/he