GRÄFELFING (dpa-AFX) - Der UV-Technologiespezialist Dr. Hönle hat im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2019/2020 weiter unter der Schwäche seiner Klebstoffsparte gelitten. Deutlich niedrigere Auftragsvolumina eines Großkunden aus dem Bereich Sensorik ließen Umsatz und Gewinn einbrechen, wie das SDax-Unternehmen am Freitag in Gräfelfing bei München mitteilte.

Während die Erlöse um 16 Prozent auf 25,5 Millionen Euro absackten, stürzte das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Zeitraum zwischen Oktober und Dezember um 44 Prozent auf 3,7 Millionen Euro ab. Die entsprechende Marge ging um 7,2 Prozentpunkte auf 21 Prozent zurück. Unter dem Strich stand im ersten Jahresviertel ein Überschuss von 2,6 Millionen Euro nach 4,7 Millionen Euro im Vorjahr.

Seine Jahresprognose bestätigte Dr. Hönle dennoch. Demnach erwartet das Unternehmen weiterhin einen Umsatz zwischen 105 und 115 Millionen Euro, das Betriebsergebnis soll zwischen 17 und 20 Millionen Euro liegen.

Am Kapitalmarkt kamen die Nachrichten schlecht an. Die Dr.-Hönle-Aktie fiel bis zum Mittag um rund 5 Prozent und notierte bei etwas unter 42 Euro. Während es auf längere Sicht aktuell noch besser aussieht und das Papier in den zurückliegenden drei Jahren um über ein Drittel zulegte, sieht die Bilanz seit Mitte 2018 trübe aus. Damals hatten die Aktien noch fast 90 Euro gekostet.

Bereits damals hatte Dr. Hönle mit den Folgen der Auftragsflaute zu kämpfen. Hinzu kam die schwächelnde Konjunktur, die das Segment Geräte und Anlagen unter Druck setzte. Das Unternehmen musste seine Ziele gleich mehrfach zusammenstreichen. Dass die Umsätze im Bereich Sensorik in diesem Jahr erneut schwanken könnten, hatte Dr. Hönle bereits in Aussicht gestellt.

Für das laufende Geschäftsjahr hatten Analysten der Hönle Gruppe eine Rückkehr zu dynamischem Wachstum vorausgesagt. Insbesondere im Bereich Industrieklebstoffe gebe es "unverändert erhebliches zukünftiges Potenzial", wie Malte Schaumann von Warburg Research noch im Dezember erklärt hatte.

Dr. Hönle entwickelt UV- und LED-Technologien, die etwa bei der Härtung von Kleb- und Kunststoffen sowie in der Farb- und Lacktrocknung zum Einsatz kommen. Die Klebstoffsparte beliefert nach Unternehmensangaben alle großen Smartphonehersteller. Die Hönle Gruppe hat laut eigenen Angaben rund 600 Mitarbeiter und ist in über 20 Ländern vertreten. Der Börsenwert beläuft sich derzeit auf rund 230 Millionen Euro. /hosjcf/eas/mis