WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Dienstag klar im Minus geschlossen. Der ATX fiel um 31,48 Punkte oder 0,98 Prozent auf 3178,62 Einheiten.

Für Unsicherheit sorgte vor allem die am Vorabend veröffentlichte Umsatzwarnung von Apple, die neuerlich Sorgen um die Auswirkungen des Coronavirus schürte. Das Unternehmen hatte mitgeteilt, wegen der Epidemie in China die erst wenige Wochen alte Umsatzprognose für das laufende Quartal zu verfehlen. Dass Apple jetzt schon sicher sei, die bisher verlorenen Umsätze in diesem Quartal nicht mehr aufholen zu können, belege den Ernst der Lage, kommentierte ein Analyst.

Der ATX gab stärker nach als die meisten seiner europäischen Pendants, was vor allem an der schwachen Performance der ATX-Schwergewichte Voestalpine (minus 2,37 Prozent auf 22,27 Euro) und OMV (minus 1,58 Prozent auf 43,07 Euro) lag. Ölaktien zeigten sich europaweit schwach, der Brent-Ölpreis lag am frühen Abend ein Prozent im Minus. Auch am Ölmarkt sind die Auswirkungen des Coronavirus eines der bestimmenden Themen, da China der zweitgrößte Ölabnehmer der Welt und entsprechend bedeutend für die globale Ölnachfrage ist. Neben der OMV lag auch die zweite ATX-Ölaktie Schoeller-Bleckmann (minus 3,52 Prozent auf 41,10 Euro) klar im Minus.

Bei der Voestalpine wiederum dürfte die europaweite Schwäche von Autoaktien belastet haben. Der Automobilsektor ist ein wichtiger Abnehmer des Linzer Stahl- und Technologiekonzerns und steht aktuell unter Druck. Eine EY-Studie zu Deutschland zeigte, dass zehn der zwölf an der Frankfurter Börse notierten Autokonzerne und -zulieferer im abgelaufenen Jahr ihre Prognose senken hatten müssen.

Einheitlich im Minus tendierten auch die ATX-Bankaktien. Am deutlichsten verloren die BAWAG-Titel mit einem Kursabschlag von 1,99 Prozent auf 43,28 Euro. Für die Papiere der Erste Group endete der Tag mit einem Minus von 1,04 Prozent auf 35,20 Euro und die Anteilsscheine der Raiffeisen Bank International (RBI) verloren 0,84 Prozent auf 22,33 Euro.

In der Früh hatte außerdem Kapsch TrafficCom Geschäftszahlen vorgelegt. Der Anbieter von Mautsystemen meldete für die ersten drei Quartale 2019/20 einen Gewinneinbruch, den das Unternehmen auf Belastungen wegen der deutschen Mautverträge und dem Mautprojekt in Tschechien zurückführt. Für die Marktteilnehmer kam dies jedoch nicht mehr überraschend, das Unternehmen hatte in der Vorwoche bereits eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Die Aktien verloren marktkonforme 0,80 Prozent auf 24,80 Euro.

Kurz vor Handelsschluss veröffentliche Palfinger den Geschäftsbericht für 2019. Demnach stieg der Nettogewinn wie erwartet von 58 Millionen im Vorjahr auf nun 80 Millionen Euro. Die Aktien des Salzburger Kranherstellers verloren 0,37 Prozent auf 26,60 Euro und hielten sich damit besser als der Gesamtmarkt./dkm/sto/APA/fba