FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag seine Talfahrt der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Zeitweise rutschte der Kurs nach unerwartet starken Konjunkturdaten aus den USA unter 1,08 US-Dollar und erreichte bei 1,0786 Dollar den tiefsten Stand seit dem Frühjahr 2017. Am Nachmittag konnte sich die Gemeinschaftswährung wieder etwas erholen und wurde zuletzt bei 1,0817 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0816 (Montag: 1,0835) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9246 (0,9229) Euro.

Marktbeobachter verwiesen auf besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA, die dem Dollar Auftrieb verleihen konnten. Der Euro geriet im Gegenzug weiter unter Druck. Im Februar hatte sich die Stimmung in den Industriebetrieben im Bundesstaat New York deutlich aufgehellt. Ein entsprechender Konjunkturindikator war überraschend stark gestiegen. Nach Einschätzung des Experten Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) dürften die Stimmungsdaten die Erwartung an eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed gedämpft haben.

Während die Stimmungsdaten aus den US-Wirtschaft überwiegend positiv überraschten, sorgte ein deutsches Konjunkturbarometer für eine kalte Dusche. Der Ausbruch des chinesischen Coronavirus setzte die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten unter Druck. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fiel im Februar deutlich stärker als erwartet. "Das Coronavirus kommt zur Unzeit", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82985 (0,83238) britische Pfund, 118,70 (119,05) japanische Yen und 1,0619 (1,0641) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1594 Dollar gehandelt. Das waren etwa 13 Dollar mehr als am Vortag./jkr/jsl/he