FRANKFURT (awp international) - Hohe Kursgewinne in China dürften zum Beginn der neuen Börsenwoche auch deutsche Aktien weiter anschieben. Dem Dax winkt ein weiteres Rekordhoch. So deutete der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax gut eine Stunde vor dem Handelsauftakt ein Plus von 0,43 Prozent auf 13 793 Punkte an, womit das Barometer allmählich Kurs nimmt auf die runde Marke von 14 000 Zähler. Der EuroStoxx 50 wird 0,29 Prozent höher erwartet.

An den Börsen in Festlandchina setzten die Leitindizes die Erholung schwungvoll fort und stiegen auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Wochen - trotz des sich ausbreitenden Coronavirus. An der Wall Street wird derweil an diesem Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt.

Die Zahl der Infektionen mit dem neuen Coronavirus hat in China 70 000 überstiegen. Mit 105 neuen Todesfällen innerhalb eines Tages sind bis Montag 1770 Todesfälle zu beklagen, wie die Gesundheitskommission in Peking mitteilte.

"Dass in einem solchen Umfeld Rekordstände an den internationalen Börsenplätzen erzielt wurden, eröffnet Potenzial für Korrekturen", glauben derweil die Experten der Helaba. Anleger sollten deshalb auf die in dieser Woche anstehenden Stimmungsindikatoren achten wie die ZEW-Umfrage, die Einkaufsmanager-Indizes aus der Eurozone und erste regionale Industrieumfragen in den USA.

Hierzulande belastete im vorbörslichen Handel am Montag eine Millionenstrafe in den USA die Aktien von Bayer und BASF . Bayer gaben auf der Handelsplattform Tradegate um knapp 2 Prozent und BASF um 0,6 Prozent nach, jeweils im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag. Eine US-Jury verurteilte die beiden Konzerne im Rechtsstreit um den Unkrautvernichter Dicamba zu einer Zahlung von insgesamt 265 Millionen US-Dollar an einen Pfirsichbauer aus Missouri. Dicamba wurde von Monsanto entwickelt.

"Damit könnte die Übernahme von Monsanto für Bayer noch schmerzvoller werden", sagte ein Händler. Die Leverkusener sehen sich wegen angeblicher Krebsrisiken von Monsantos Unkrautvernichter Glyphosat bereits tausenden Klagen in den USA ausgesetzt.

Ausserdem erhöhen die USA ihre Strafzölle auf Flugzeuge aus Europa von zehn auf 15 Prozent. Hintergrund sind rechtswidrige EU-Subventionen für Airbus . Dessen Aktien hielten sich vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate aber mit minus 0,1 Prozent zum Xetra-Schluss wacker.

Der Ingenieurdienstleister Bertrandt schnitt mit seinem Umsatz und operativen Ergebnis (Ebit) für das erste Geschäftsquartal etwas besser ab als am Markt erwartet. Die Zahlen seien sicher gut genug für eine positive Kursreaktion, sagte ein Händler. Vorbörslich auf Tradegate tat sich bislang allerdings mit plus 0,1 Prozent nur wenig.

Die Aktien des Medienkonzerns RTL reagierten mit plus 3 Prozent auf eine Anteilsaufstockung von Aktionär Bertelsmann./ajx/jha/