Die Konjunkturhilfen der chinesischen Notenbank Chinas seien eine willkommene Einladung, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Auch avisierte Steuersenkungen der Regierung trügen dazu bei.

Der Dax schloss am Montag 0,3 Prozent fester bei 13.783,89 Punkten, nachdem er im Handelsverlauf mit 13.795,24 Punkten das vierte Rekordhoch in fünf Tagen markiert hatte. Der pan-europäische Stoxx600 gewann 0,3 Prozent auf 431,97 Zähler, der EuroStoxx50 legte ebenfalls 0,3 Prozent auf 2853,33 Punkte zu. Ingesamt blieben die Handelsumsätze allerdings gering, da sich viele Investoren wegen eines Feiertages in den USA zurückhielten.

Im Kampf gegen die wirtschaftlichen Belastungen durch die Coronavirus-Epidemie senkte die chinesische Notenbank den Zinssatz für mittelfristige Darlehen (MLP). Dies bestärke Investoren in ihrer Erwartung einer raschen Erholung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft, sagte Analyst Pierre Veyret vom Brokerhaus ActivTrades. Die geringere Infektionsrate mit dem neuartigen Erreger hebe die Stimmung zusätzlich.

Der wachsende Konjunkturoptimismus spiegelte sich auch in den Preisen für Industriemetalle wider. So verteuerte sich Kupfer um ein Prozent auf 5817 Dollar je Tonne. Am Devisenmarkt stabilisierte sich der Euro bei 1,0835 Dollar, nachdem er in der Nacht noch auf ein Drei-Jahres-Tief von 1,0820 Dollar gesunken war. Aus der "Antikrisen-Währung" Gold zogen sich Anleger dagegen zurück. Das Edelmetall verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 1581,71 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

AUTOWERTE IM AUFWIND - BAYER UND BASF UNTER DRUCK

Bei den Aktienwerten gehörten Autobauer und ihre Zulieferer zu den Favoriten. Der europäische Branchenindex stieg um 1,4 Prozent. China ist ein wichtiger Absatzmarkt für diese Firmen. Ein weiterer Stimmungsaufheller waren ermutigende Zahlen von Faurecia. Der französische Zulieferer steigerte Umsatz und Gewinn 2019. Der Ausblick für 2020 klinge etwas optimistischer als Ende vergangenen Jahres, schrieb Analyst Sascha Gommel von der Investmentbank Jefferies. Faurecia-Aktien stiegen zeitweise um knapp neun Prozent und schlossen sechs Prozent fester. In ihrem Windschatten gewinnen die Titel von Konkurrenten wie Valeo oder Continental zeitweise bis zu 5,5 Prozent.

Gefragt waren auch die Papiere von RTL und ProSiebenSat.1. Sie verteuerten sich um jeweils mehr als drei Prozent, nachdem Thomas Rabe, Chef der RTL-Mutter Bertelsmann, eine Fusion der beiden TV-Senderketten ins Gespräch gebracht hatte.

Die Aktien von Bayer und BASF verloren dagegen in der Spitze 3,4 und 1,7 Prozent. Die beiden Konzerne wurden im Streit um den Unkrautvernichter Dicamba von einem US-Gericht zu einer 265 Millionen Dollar schweren Entschädigung verurteilt. Dieser Fall habe zwar nichts mit dem umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat zu tun, bereite Anlegern aber zumindest kurzfristig Kopfschmerzen, schrieb Analyst Alistair Campbell von der Investmentbank Liberum.

In London brachen die Titel von Laura Ashley um gut zwei Fünftel ein, das ist der größte Tagesverlust seit mehr als 30 Jahren. Das kriselnde Mode- und Einrichtungshaus, zu dessen Kundinnen Prinzessin Diana zählte, leidet unter akuter Geldnot.