NEW YORK (awp international) - Der Optimismus der Investoren für einen glimpflichen Ausgang der Coronavirus-Epidemie scheint ungebrochen. So dürfte der US-Leitindex Dow Jones Industrial seine Rekordrally am Mittwoch fortsetzen. Die bisherige Bestmarke hatte das weltweit wohl bekannteste Börsenbarometer am Vortag mit 29 415 Punkten erreicht, bevor die Gewinne schliesslich zusammengeschmolzen waren.

Am Mittwoch nun taxierte der Broker IG den Dow rund eine Stunde vor dem Auftakt auf 29 421 Punkte und damit knapp ein halbes Prozent über seinem Vortagesschluss. Ebenfalls an ihren Rekordständen vom Vortag messen lassen müssen sich der Marktbreite S&P 500 bei 3375,63 Punkten und der Technologie-Index Nasdaq 100 bei rund 9600 Zählern.

Laut Marktstratege Stephen Innes vom Broker Axicorp setzten die Anleger auf eine schnelle Erholung der Wirtschaft von den Folgen des Coronavirus-Ausbruchs. Sowohl die Zahl der neuen Opfer als auch die der neu erkrankten Patienten gingen den offiziellen Angaben zufolge im Vergleich zum Vortag etwas zurück. Im Zuge davon ging es am Mittwoch auch in Europa und Asien weiter nach oben.

Aus Händlersicht zieht auch die sehr starke Entwicklung der US-Konjunktur die US-Börsen weiter nach oben. Dies habe sich bereits in den besser als erwarteten Unternehmensergebnissen der laufenden US-Quartalsberichterstattung gezeigt, schrieb Frank Wohlgemuth von der National Bank. Er sieht ein Zeichen der Stärke darin, dass die Indizes trotz der Coronavirus-Sorgen stetig neue Rekorde erreichen.

Unter den Einzelwerten hatte Uber -Konkurrent Lyft nach Handelsschluss am Dienstag Zahlen vorgelegt und mit seinem Ausblick die Anleger enttäuscht. Das Wachstum liess bereits im zweiten Halbjahr 2019 deutlich nach und Lyft geht davon aus, dass es im aktuellen Geschäftsjahr weiter abflaut. Der Kurs gab vorbörslich um 4,5 Prozent nach.

Von der leichten Erholung des Ölpreises im Zuge der anhaltenden Virus-Hoffnungen könnten zur Wochenmitte die Mineralölkonzerne profitieren. Exxon Mobil konnte sich mit knapp 1 Prozent im vorbörslichen Handel leicht erholen. Wolfgang Kiener, Analyst der BayernLB, verwies darauf, dass die Hoffnung in der Virus-Krise die Sorgen um epidemiebedingte Nachfrageausfälle gerade im Rohstoffbereich verringere.

Ebenfalls aufgrund der nachlassenden Vorbehalte wegen des Coronavirus sprach die Bank of America für die Kasinobetreiber Wynn und Las Vegas Sands eine Kaufempfehlung aus. Beide Firmen sind auch in der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau aktiv. Im vorbörslichen Handel zogen die Papiere um bis 3,3 Prozent an.

Die Papiere von Facebook und Microsoft erholten sich vorbörslich um 0,4 Prozent und 1 Prozent von ihren Verlusten vom Vortag. Am Dienstag waren sie davon belastet worden, dass die US-Wettbewerbsbehörde FTC von grossen Internetkonzernen Details zu in den vergangenen zehn Jahren durchgeführten Übernahmen verlangt./ssc/tih/jha/