Zürich (awp) - Die Schweizer Börse tendiert am Dienstag auf breiter Front fester. Der Leitindex SMI eilt von Rekord zu Rekord und hat kurz nach Eröffnung mit 11'107 Punkten ein neues Hoch markiert. Angeschoben wird der Aufwärtstrend von positiven Vorgaben aus den USA und Fernost. Das Coronavirus, das in China schon mehr als 1000 Menschen das Leben gekostet hat, und seine Folgen bleiben zwar Thema. Doch scheint das Interesse der Marktteilnehmer an dem Virus zunehmend abzuklingen, heisst es am Markt.

Stärker im Blick steht die Bilanzsaison. Und den Börsenzug wolle auch keiner voreilig verlassen, heisst es in einem Kommentar von IG Markets. "Vor allem, wenn dieser auf absehbarer Zeit wieder Fahrt aufnimmt." Aber nicht alle Marktteilnehmer sind euphorisch. Manche legten wegen des hohen Kursniveaus zunehmend auch eine gewisse Zurückhaltung an den Tag, heisst es weiter.

Der SMI der Standardwerte notiert um 11.10 Uhr um 0,34 Prozent höher auf 11'077,40 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, gewinnt 0,40 Prozent auf 1'697,63 und der umfassende SPI 0,36 Prozent auf 13'379,65 Zähler. 23 der 30 SLI-Titel ziehen an und 7 schwächen sich ab.

Im Fokus bei den Blue Chips stehen die Aktien von AMS (-2,6%). Der österreichische Sensoren-Hersteller hat im vierten Quartal 2019 besser als erwartet abgeschnitten und sich zudem positiv für den Verlauf im Auftaktquartal 2020 geäussert. Nach einem vorbörslichen Kursplus von mehr als fünf Prozent und einem festen Handelsstart drücken Gewinnmitnahmen die Anteile des Sensorenherstellers ins Minus. Händler weisen darauf hin, dass die Titel in den vergangenen Handelstagen rund einen Fünftel hinzugewonnen haben.

Ebenfalls schwächer sind die Aktien von Adecco (-0,5%). Händler verweisen auf das Ergebnis des Rivalen Randstad, der im vierten Quartal weniger gewachsen ist. Die Niederländer wollen die Anleger nun mit einer kräftigen Dividendenerhöhung bei der Stange halten. Dies könnte Adecco unter Zugzwang setzen, die Dividende anzuheben, sollen die Investoren nicht zur Konkurrenz abwandern, heisst es.

Nach wie vor werden die Aktien der Luxusgüterhersteller Swatch (+0,1%) und Richemont (-0,2%) wegen der Chinasorgen eher mit spitzen Fingern angefasst.

Sonova sind gehalten. Der Konkurrent des Gehörspezialisten Cochlear hat seine Gewinnprognose wegen des Coronavirus gesenkt.

Bei den als defensiv taxierten Schwergewichten schwingen Novartis (+1,0%) oben aus. Der Pharmariese hat von der US-Arzneimittelbehörde FDA das beschleunigte Zulassungsverfahren für Capmatinib gegen fortgeschrittenen Lungenkrebs erhalten. Die Papiere von Rivale Roche verlieren dagegen minimal an Wert.

Nestlé, das dritte Schwergewicht, wird um 0,1 Prozent tiefer bewertet. Der Lebensmittelmulti veröffentlicht am Donnerstag den Jahresabschluss.

Bei den meist höher gehandelten Versicherungstiteln verlieren Zurich leicht an Wert. Zurich publiziert am Donnerstag den Jahresabschluss.

Gefragt sind Aktien zyklischer Firmen wie des Automationskonzerns ABB (+1,1%) oder der Chemiefirmen Sika (+0,7%) und Clariant (+1,6%). Auch Clariant legt den Jahresabschluss am Donnerstag vor.

Die Aktien des Softwareproduzenten Temenos steigen vor der am Mittwochabend erwarteten Veröffentlichung der Geschäftszahlen um 0,6 Prozent.

Die Aktien der Grossbank Credit Suisse (+1,1%), die ebenfalls am Donnerstag Rechenschaft über 2019 abgibt, bauen im Verlauf die Gewinne aus. UBS (+0,5%) setzen den Aufwärtstrend vom Vortag ebenfalls fort.

Am breiten Markt schieben spekulative Käufe den Titel des Verlagshauses TX Group um 3,9 Prozent an.

Also rücken ebenfalls um 3,9 Prozent vor. Der IT-Dienstleister kooperiert im Cloud-Gaming-Geschäft künftig mit dem auf mobile Technologien spezialisierten Anbieter Mondia und dem im Cloud Gaming tätigen Ludium Lab.

Ein Gewinnsprung im vergangenen Jahr verhilft Peach Property zu einem Kursplus von 3,3 Prozent. Die auf Deutschland spezialisierte Immobilienfirma hat sich zudem zuversichtlich für 2020 geäussert.

Die Aktien der Glarner Kantonalbank (+1,7%) setzen unterstützt von mehreren positiven Kommentaren seit der Bilanzvorlage in der Vorwoche den Höhenflug fort.

pre/tt