Zürich (awp) - Nach wie vor herrscht in der Schweiz eine Wohnungsnot. Allerdings nur in den Städten und in urbanen Gebieten. Auf dem Land lag die Leerstandsquote bei den Wohnungen 2019 hingegen zum Teil bereits über vier Prozent.

Am nächsten Wochenende kommt die Initiative "Mehr bezahlbare Wohnungen" vors Volk. Doch wie präsentiert sich die Situation am Schweizer Immobilienmarkt derzeit überhaupt? Am Mittwoch hat dazu die zur Migros Bank gehörende Gesellschaft CSL Immobilien eine Studie publiziert.

Das Fazit der Untersuchung: Im vergangen Jahr war der hiesige Markt von stark gegenläufigen Tendenzen geprägt. Will heissen: Auf dem Land stehen die Wohnungen leer, in der Stadt herrscht hingegen nach wie vor Wohnungsnot.

Leerstandsquote national gestiegen

Im nationalen Durchschnitt betrug die Leerstandsquote 2019 1,66 Prozent, nach 1,62 Prozent im Jahr 2018, wie die CSL in einem Communiqué zur Erhebung mitteilte. Eine Entwarnung sei dieser Anstieg aber nicht, da die Entwicklung regional sehr unterschiedlich verlaufe.

Die höchsten Leerstandsquoten habe man in Regionen wie Olten-Zofingen oder Solothurn beobachtet, mit Werten von 4,0, respektive 3,2 Prozent. Hier dürften Wohnungssuchende also schnell fündig werden, wenn sie eine neue Bleibe suchen.

Ganz anders präsentiert sich die Lage nach wie vor in den urbanen Zentren der Eidgenossenschaft. In Zürich, Genf, Lausanne, Zug oder Basel hätten die Quoten allesamt unter einem Wert von 1,0 Prozent verharrt. Einzige Ausnahme waren die Luxuswohnungen. Als solche gelten in der Untersuchung Objekte, die ab 4500 Franken pro Monat zu haben sind.

Keine Besserung in Sicht

Und für 2020 - so sind sich die Studienautoren gewiss - ist keine Besserung in Sicht. Die gegenläufigen Tendenzen dürften sich weiter akzentuieren, teilten sie mit. Während sich die Situation auf dem Land weiter entspannt, dürfte sie im urbanen Raum angespannt bleiben.

Ebenfalls erwähnt wird der Markt für Büroflachen. Hier sei vor allem die Zürcher Innenstadt beliebt. Im gesamten Wirtschaftsraum um Zürich sei die Zahl der verfügbaren Flächen um 20 Prozent auf rund 754'000 Quadratmeter geschrumpft. Anders sehe es aber auch hier auf dem Land aus, wo viele Büros leer stünden.

kw/rw