PARIS/LONDON (awp international) - Europas Börsen haben sich am Mittwochvormittag weiter erholt. Trotz solider US-Vorgaben und starker Zahlen des US-Technologiegiganten Apple reichte es aber nur zu moderaten Gewinnen. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 verzeichnete am Vormittag lediglich ein Plus von 0,21 Prozent auf 3726,86 Punkte.

Auch die Einschätzung von Experten, wonach die neuartige Lungenkrankheit, die durch den Corona-Virus ausgelöst wird, in den meisten Fällen mild verläuft, liess die Märkte nicht aufatmen - zumal die Zahl der Krankheitsfälle deutlich gestiegen ist. Die verhalten Entwicklung mag auch an der eingetrübten technischen Situation liegen. "Der EuroStoxx50 hat jetzt sowohl seinen mittelfristigen Aufwärtstrend nachhaltig gebrochen als auch und vor allem das wichtige Vorgängerhoch vom November bei 3.733 unterschritten. Da bleibt Vorsicht geboten", schrieb der technische Analyst Marcel Mussler in einer Studie.

Der französische Leitindex Cac 40 notierte zuletzt 0,31 Prozent höher bei 5944,23 Punkten. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,12 Prozent auf 7489,60 Punkte nach oben.

Auch bei den einzelnen Sektoren hielten sich die Schwankungen in Grenzen. Telekomaktien , die am Vortag noch gefragt waren, fielen nun um 0,2 Prozent. Aktien der niederländischen KPN reagierten mit deutlichen Verlusten auf enttäuschende Zahlen für das vierte Quartal und sackten um 6,9 Prozent ab.

Besser schlug sich der Bankensektor. Hier ragten die Aktien von Banco Santander mit 3,5 Prozent Aufschlag nach guten Zahlen zum vierten Quartal hervor. LVMH gewann nach soliden Ergebnissen 0,4 Prozent. Die Aktie des Luxusgüterherstellers war wegen des Corona-Virus und möglicher Auswirkungen auf das wichtige China-Geschäft zuletzt unter Druck geraten. Novartis stiegen nach Zahlen im Rahmen der Erwartungen um 1,3 Prozent. Analyst Keyur Parekh von Goldman Sachs bezeichnete erste Indikationen des Pharmakonzerns für das Geschäft in diesem Jahr als positiv. Halbleiterwerte wie STMicroelectronics zogen im Sog von Apple um 1,2 Prozent an./mf/fba