BorgWarner zahlt die - einschließlich Schulden - 3,3 Milliarden Dollar schwere Übernahme vollständig in Aktien, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Delphi-Aktionäre sollen 0,4534 BorgWarner-Papiere je Aktie erhalten - das ist rechnerisch ein Aufschlag von 77 Prozent auf den Delphi-Schlusskurs vom Montag. Sie sind dann mit 16 Prozent an BorgWarner beteiligt.

Die BorgWarner-Aktionäre reagierten negativ auf die Pläne: Die Aktie ging vorbörslich um acht Prozent in die Knie, obwohl das Unternehmen zeitgleich eine Aktienrückkauf über eine Milliarde Dollar ankündigte. Delphi-Technologies-Aktien schossen um 48 Prozent nach oben. Die Papiere hatte im vergangenen Jahr um zehn Prozent nachgegeben, während BorgWarner um 25 Prozent stiegen.

Der US-Autozulieferer Delphi Automotive hatte vor gut zwei Jahren sein Getriebe- und Ersatzteil-Geschäft unter dem Namen Delphi Technologies abgespalten und sich selbst in Aptiv umbenannt. Geführt wird Delphi Technologies seither aus London. Vor allem Antriebs-Spezialisten unter den Autozulieferern stehen seit Jahren unter Druck, weil Elektroautos weit weniger komplexe Getriebe brauchen als Benzin- und Diesel-Fahrzeuge. BorgWarner und Delphi sind deshalb auf Sparkurs. Durch die Fusion erhoffen sie sich zusätzliche Einsparungen von 125 Millionen Dollar.

Der Umsatz von BorgWarner ging im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar zurück, der operative Gewinn stieg auf 1,3 Milliarden Dollar, wie der Konzern aus Auburn Hills bei Detroit ebenfalls am Dienstag mitteilte. Für das neue Jahr erwartet BorgWarner - Delphi noch nicht eingerechnet - einen Umsatzrückgang auf 9,75 bis 10,08 Milliarden Dollar. Auch die Marge werde unter Druck geraten. In Deutschland gehört zu BorgWarner unter anderem der Glühkerzen-Hersteller Beru. Delphi musste 2019 sogar einen Umsatzeinbruch um zehn Prozent auf 4,36 Milliarden Dollar hinnehmen.