WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag mit deutlichen Verlusten geschlossen. Der ATX fiel 47,01 Punkte oder 1,49 Prozent auf 3098,44 Einheiten. Wegen des Coronavirus und den damit verbundenen Konjunktursorgen verbuchten die Finanzmärkte weltweit Abschläge. Zuletzt war bekannt geworden, dass in Shanghai auch nach den Feiertagen in China Unternehmen geschlossen bleiben würden, um eine weitere Verbreitung des Erregers einzudämmen. Sollte sich das Virus auf Chinas Wirtschaft auswirken, könnte dies weltweite Folgen nach sich ziehen, kommentierten Analysten hierzu.

Zudem lasteten zur Wochenmitte Konjunkturdaten auf den Handel. Dem veröffentlichten Ifo-Geschäftsklimaindex zufolge trübte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft zu Jahresbeginn deutlich ein. Das erhobene Stimmungsbarometer sank im Januar um 0,4 Punkte auf 95,9 Zähler. Experten hatten im Voraus einen Wert von 97,0 Punkten erwartet.

Mit Blick auf die Branchen zeigten sich Aktien der beiden heimischen Erdöltitel tiefer. Die Aktien des Ausrüsters Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) schlossen um 3,39 Prozent tiefer bei 44,20 Euro. Die Titel der OMV sanken um 2,04 Prozent auf 46,21 Euro.

Ebenfalls mit Abgaben zeigten sich die Anteile des Flugzeugzulieferers FACC, die um 2,49 Prozent auf 12,12 Euro nachgaben und jene von Flughafen Wien (minus 2,97 Prozent auf 35,90 Euro). Die europäische Luftfahrtbranche war unter Druck gekommen: Experten der UBS prognostizierten, der Coronavirus werde sich auf die Erstquartalszahlen einiger wichtiger Fluglinien niederschlagen.

Mit Verlusten schlossen darüber hinaus die Anteile des Leiterplattenherstellers AT&S, die 3,33 Prozent auf 21,46 Euro verloren. Europäische Chipwerte folgten den schwachen Vorgaben aus den USA, erläuterten Börsianer.

Die Aktien der voestalpine gaben unterdessen um 4,75 Prozent auf 22,25 Euro nach. Die Wertpapierexperten der Baader Bank hatten ihr Kursziel für die Aktien des Stahl- und Technologiekonzerns von 26,00 auf 22,00 Euro gesenkt. Die Verkaufsempfehlung "Reduce" wurde bestätigt. Als Grund für die Kurszielsenkung führten die Baader-Analysten ein schwieriges Marktumfeld an.

Zudem zeigten sich erneut die Aktien des Faserherstellers Lenzing schwächer, nachdem sie bereits am Freitag mit Verlusten aus dem Handel gegangen waren nach einer Studie der Baader. Die Titel schlossen mit minus 2,62 Prozent bei 77,90 Euro. Sie hatten kurzzeitig mit 77,85 Euro den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr erreicht./sto/ste/APA/nas