Zürich (awp)- Der Schweizer Aktienmarkt steht zum Wochenstart ganz im Zeichen der jüngsten Meldungen um das Corona-Virus in China. Im Verlauf des Wochenendes ist die Zahl der Todesopfer ebenso gestiegen wie die Zahl der infizierten Personen. Zudem hat die chinesische Regierung gewarnt, dass sich das Virus immer schneller verbreitet. Als Massnahme dagegen hat sie unter anderem die derzeitigen Neujahrsferien um drei Tage verlängert.

Viele Märkte in Asien sind derzeit wegen der Neujahrsfeierlichkeiten geschlossen. Dort, wo gehandelt wird, wie etwa in Japan, büssen die Märkte deutlich an Wert ein und auch die Wall Street wird aktuell erneut mit Abgaben zum Handelsstart erwartet. "Wenn man die menschliche Tragödie einmal ausblendet, ist das Virus derzeit ein gutes Ventil, die zuletzt überhitzen Märkte auf ein gesünderes Niveau zurückzubringen", kommentierte ein Händler.

Der SMI fällt gegen 09.15 Uhr um 1,23 Prozent auf 10'716,73 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, verliert 1,21 Prozent auf 1'651,53 Punkte und der breite SPI um 1,27 Prozent auf 12'982,45 Zähler. Im SLI stehen 28 Verliere zwei Gewinnern gegenüber.

Wie bereits in der Vorwoche kommen auch zum Wochenstart vor allem die beiden Uhrenhersteller Swatch (-3,2%) und Richemont (-1,9%) unter Verkaufsdruck. Aber auch die Aktien von Dufry (-3,4%) oder Flughafen Zürich (-2,3%) werden auf den Markt geworfen. Sie gehören zu den Branchen, die am deutlichsten unter den Folgen der derzeitigen Epidemie leiden dürften, wie es in verschiedenen Studien heisst. Auch Jungfraubahn (-1,9%) büssen wegen der chinesischen Touristen, die möglicherweise ausbleiben, an Terrain ein.

Die Genussscheine von Roche erweisen sich mit ihren Abgaben von 2,1 Prozent ebenfalls als Belastung für den Gesamtmarkt. Nach enttäuschenden Studienergebnissen hatten die Papiere sich bereits am Freitag mit Verlusten in das Wochenende verabschiedet.

Gegen den Trend etwas fester tendieren nur zwei Blue Chips. Sowohl Givaudan (+0,6%) als auch Sonova (+0,4%) gewinnen hinzu. Bei Sonova heisst es von Händlern, die HSBC habe sich positiv geäussert, während sich Givaudan von den Verlusten am Freitag erholen.

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