FRANKFURT/QUICKBORN (dpa-AFX) - Die Commerzbank hat bei der geplanten Komplettübernahme ihrer Online-Tochter Comdirect deren Großaktionär Petrus Advisers einen kräftigen Aufschlag bezahlt. Insgesamt entrichtete die Commerzbank für den knapp achtprozentigen Comdirect-Anteil rund 170,8 Millionen Euro, wie am Freitag aus einer Mitteilung der Comdirect im Bundesanzeiger hervorging. Dies entspricht einem Preis von 15,15 Euro je Aktie plus der Übernahme von Kosten.

Zuvor war die Commerzbank mit einem öffentlichen Übernahmeangebot von 11,44 Euro je Anteil gescheitert. Der Comdirect-Kurs war im Zuge der Offerte zeitweise auf bis zu 13,96 Euro gestiegen. Zudem hat die Gegenpartei im Zuge des Deals eine Klage gegen Hauptversammlungsbeschlüsse der Comdirect von 2019 zurückgenommen.

Die Commerzbank rechtfertigte den vergleichsweise hohen Kaufpreis. "Wir haben uns nach Abwägung aller Optionen dafür entschieden, unseren Anteil an der Comdirect auf einen Schlag auf über 90 Prozent aufzustocken, um einen verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out vornehmen zu können", sagte ein Sprecher. Dadurch steige die Handlungssicherheit für eine zeitnahe Integration der Comdirect in die Commerzbank. Dies sei dem Frankfurter Institut diese Investition wert./stw/he