Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt dominiert am Donnerstag im Frühhandel die Risikoaversion. Das Coronavirus und dessen mögliche Auswirkungen auf das Wirtschaftsleben haben die Märkte im Griff, erklären Händler die sinkenden Kurse. Gegensteuer kommt von den defensiven Schwergewichten, die vom unsicheren Umfeld profitieren.

Grosses Thema am frühen Nachmittag wird dann die EZB-Zinssitzung sein. Analysten gehen davon aus, dass die Notenbank ihre Geldpolitik unverändert weiterführen wird. Die EZB wird jedoch auf dieser Sitzung mit der Überprüfung ihrer geldpolitischen Strategie beginnen. Vertreter der Notenbank machten zuletzt immer wieder deutlich, dass man die negativen Wirkungen der Zinspolitik beobachten wolle.

Der SMI büsst gegen 09.15 Uhr 0,17 Prozent auf 10'876,61 Punkte ein. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, verliert 0,32 Prozent auf 1'672,16 und der breite SPI 0,21 Prozent auf 13'183,96 Punkte. Im SLI kommen auf 7 Gewinner 23 Verlierer.

Es sind einmal mehr Swatch (-1,8%) und Richemont (-1,4%), die im Lichte der Ereignisse in Asien verkauft werden. In Fernost generieren die Luxusgüterhersteller einen guten Teil ihres Geschäftes. Es folgen verschiedene Zykliker wie Kühne+Nagel (-1,0%) oder ABB (-0,8%).

Auf der anderen Seit profitieren Werte wie Nestlé (-0,1%), Novartis (+0,1%) und Lonza (+0,1%) von ihrem defensiven Charakter; Roche (-0,4%) fallen etwas weiter zurück.

Am Vortag Ergebnispublikation notieren Givaudan 0,1 Prozent höher. Der Branchenprimus für Aromen und Riechstoffe dürfte 2019 einmal mehr deutlich gewachsen sein. Analysten sind allerdings auf die Dynamik im Schlussquartal gespannt.

Beim Assetmanager Partners Group (-3,6% auf 906,40 Fr.) sorgt ein Analystenvotum für Abgabedruck. Berenberg nimmt die Abdeckung mit der Einstufung "Sell" und einem Kursziel von 607 Franken auf. Das Ziel liegt damit ein Drittel unter dem gestrigen Schlusskurs. Credit Suisse (+0,2%) und UBS (-0,5%) schneiden besser ab.

Zu Bewegung kommt es in verschiedenen Papieren des breiten Marktes. Autoneum etwa ziehen nach ersten Zahlen zu 2019 um 4,5 Prozent an. Über SIG (-2,6%) hat hingegen Goldman Sachs den Daumen gesenkt, respektive das Rating reduziert. Und Dufry (-1,6%) leidet unter den Auswirkungen des Coronavirus. Wird weniger gereist, setzt der Duty-Free-Retailer weniger um.

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