FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs ist am Dienstag nach überraschend starken Konjunkturdaten aus Deutschland etwas gestiegen. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1104 US-Dollar gehandelt. Am Vormittag war der Kurs noch bis auf 1,1086 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1115 (Montag: 1,1085) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8997 (0,9021) Euro.

Gestützt wurde der Euro durch wirtschaftliche Hoffnungszeichen aus Deutschland. So sind die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Januar auf den höchsten Stand seit Juli 2015 gestiegen. Der Anstieg war der dritte merkliche Zuwachs in Folge und fiel deutlich stärker als erwartet aus.

"Der abermalige starke Anstieg der ZEW-Konjunkturerwartungen beruht vor allem auf der kürzlich erfolgten Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach die Daten. "Dies nährt die Hoffnung, dass die aus dem Handelsstreit resultierenden Belastungen für die deutsche Wirtschaft geringer sein werden als zuvor gedacht." Auch die entsprechenden Daten für die gesamte Eurozone erholten sich.

Bankenökonomen äußerten sich vorsichtig. "Wirtschaftliche Erholungstendenzen sind erkennbar", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank die Daten. "Die Konjunkturbäume werden jedoch nicht in den Himmel wachsen." Er verweist auf eine Reihe von Risiken: So dürfte die Aushandlung eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und Großbritannien "alles andere als einfach" werden. Zudem befinde sich die deutsche Automobilindustrie und der Maschinenbau in einem Strukturwandel. Die Kursausschläge hielten sich insgesamt in Grenzen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85030 (0,85275) britische Pfund, 122,31 (122,14) japanische Yen und 1,0743 (1,0737) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1556 Dollar gehandelt. Das waren vier Dollar weniger als am Vortag./jsl/he