FRANKFURT (awp international) - Die Jagd des Dax auf ein neues Rekordhoch scheint vorerst beendet zu sein. Der deutsche Leitindex hat am Dienstag den dritten Handelstag in Folge nachgegeben. Zuletzt verlor er 0,43 Prozent auf 13 393,73 Punkte. Damit konnte er den neuen Höchstmarken an der Wall Street vom Vortag nicht mehr folgen. Der MDax der mittelgrossen Börsentitel fiel um 0,36 Prozent auf 28 303,50 Zähler.

An den US-Börsen hatten der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100 am Vortag neue Höchststände erreicht. Auch an den fernöstlichen Börsen setzte sich am Dienstag eine freundliche Tendenz durch - mit der Ausnahme der Börsen in China.

Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba zeigte sich skeptisch: Die Aufwärtsdynamik des Dax habe jüngst nachgelassen. "Während neue, positive Impulse fehlen, um dem Markt neuen Schwung zu verleihen, könnte auf der anderen Seite die Risikoaversion jederzeit wieder zunehmen".

Einen Blick wert sein dürften am Mittag und frühen Nachmittag die Quartalsberichte der drei Grossbanken JPMorgan , Wells Fargo und Citigroup .

Unter den Einzeltiteln im Dax gaben Beiersdorf um 1,4 Prozent nach. Die französische Bank Societe Generale stufte die Papiere des Nivea-Konzerns auf "Verkaufen" ab. Das Wachstum mit Produkten wie Nivea und La Prairie verlangsame sich, lautete die Begründung.

Trotz laut Experten unerwartet guter Quartalszahlen von Dialog Semiconductor verloren die Aktien des Halbleiterherstellers ein Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Kurs in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verdoppelt hatte.

Aktien von Evonik gaben um vier Prozent auf 25,50 Euro nach. Am Vorabend hatte der Grossaktionär RAG Stiftung ein Aktienpaket von 5,4 Prozent zu 25,30 Euro je Aktie bei Investoren platziert. Dieses zusätzliche Angebot belastete den Kurs.

Die Papiere des Batterieherstellers Varta setzten die jüngste Talfahrt fort und sackten um knapp fünf Prozent ab. Seit einem Bericht um Konkurrenz aus China vor einer Woche haben die Aktien rund ein Drittel an Wert eingebüsst.

Der Kurs von Südzucker rutschte um 5,8 Prozent ans Ende des Nebenwerte-Index SDax ab. Die Quartalszahlen des Zuckerproduzenten belegen nach Ansicht von Analyst John Ennis von Goldman Sachs, dass die Zuckerpreise unter Druck bleiben./bek/men