Zürich (awp) - In den USA stehen am Nachmittag die neuesten Daten vom Arbeitsmarkt auf der Agenda. Wie so oft halten sich die Investoren vor der Zahlenvorlage zurück. Entsprechend präsentiert sich der Leitindex SMI zwar freundlich, allerdings mit gedrosseltem Tempo. So war er bereits mit Gewinnen in den Handel gestartet, hatte sich aber im weiteren Verlauf eher seitwärts bewegt.

Am Markt heisst es, Investoren seien angesichts der Entspannung im Konflikt zwischen den USA und dem Iran wieder etwas risikobereiter. Entsprechend rückten auch die Hoffnungen auf ein stärkeres globales Wirtschaftswachstum wieder in den Vordergrund. Ebenfalls erleichtert werden die jüngsten Ankündigungen zum Handelsabkommen zwischen den USA und China aufgenommen. Kommende Woche wird der chinesische Vize-Ministerpräsident Liu He in Washington erwartet, um ein erstes Teilabkommen zur Beilegung des Zollstreits zu unterzeichnen.

Der SMI gewinnt gegen 10.55 Uhr 0,26 Prozent auf 10'678,99 Punkte hinzu. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte beinhaltet, steigt um 0,22 Prozent auf 1'645,80 und der breite SPI um 0,24 Prozent auf 12'911,26 Zähler. Bei den 30 SLI-Titeln stehen 18 Gewinnern neun Verlierer gegenüber und drei Titel sind unverändert.

Stärker gesucht sind mit den Sika-Aktien (+1,7%) die grössten Verlierer des Vortages. Am Donnerstag hatten Investoren noch verschnupft auf die ersten Umsatzzahlen eines Blue Chips reagiert. Für den CS-Analyst Patrick Laager aber gehören die Papiere des Bauchemiekonzerns zu den attraktivsten unter Schweizer Mid- und Large-Caps.

Die folgenden Plätze auf der Gewinnerliste werden von verschiedenen Vertretern der Gesundheitsbranche belegt. So ziehen Lonza, Roche, Sonova, Vifor Pharma, und Novartis mit Kursgewinnen zwischen 0,9 und 0,4 Prozent überdurchschnittlich an. Seit Jahresbeginn hat es zu den verschiedenen Werten überwiegend positive Analystenkommentare gegeben. Bei JPMorgan etwa zeigen sich die Experten zuversichtlich für den MedTech-Sektor. Aber auch zu den beiden Pharmaschwergewichten hatte es zuletzt verschiedene Kommentare gegeben.

Die Vorliebe für Gesundheitswerte setzt sich auch in den hinteren Reihen durch. Neben Basilea (+4,4%) greifen Anleger bei Idorsia (+2,7%) und Cosmo (+2,5%) zu. Alle drei Unternehmen haben mit unterschiedlichen Firmennachrichten den Aufwärtsschub nochmals verstärkt.

Unter den Blue Chips geht es auch für Kühne+Nagel (+0,6%) nach einem Analystenkommentar etwas deutlicher nach oben. Die Analysten von Barclays schreiben in einer Branchenstudie, bei dem Logistiker werde entscheidend sein, die ambitionierten Mittelfristziele in den unverändert volatilen Märkten zu erreichen.

Am Ende der Kurstafel sind dagegen Vertreter aus der Technologiebranche und Bankaktien zu finden. AMS fallen dabei mit -0,8 Prozent am deutlichsten. Auch Temenos (-0,3%) geben gegen den Trend nach. Sie können damit nicht den guten Vorgaben aus Asien folgen. Dort waren am Freitag vor allem Apple-Zulieferer gefragt, nachdem der iPhone-Hersteller mit seinen jüngsten Absatzzahlen in China für Zuversicht gesorgt hat.

Auch von Julius Bär und den CS-Aktien (beide -0,3%) trennen sich Investoren zu Wochenschluss. Sie befinden sich damit in guter Gesellschaft. Auch europaweit gehören Banken am Freitag zu den grössten Verlieren. UBS-Anteilsscheine ziehen dagegen um 0,3 Prozent an.

Im breiten Markt gehören die Dätwyler-Aktien mit Kursabgaben von 1,4 Prozent zu den grössten Verlierer. Vontobel hat die Titel am Morgen auf "Hold" abgestuft. Die positiven Auswirkungen der Neuausrichtung dürften grösstenteils eingepreist sein, begründete der zuständige Analyst den Schritt.

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