PARIS (dpa-AFX) - Nach mehr als einer Woche mit massiven Ausfällen im Fern- und Nahverkehr hat Frankreichs Umwelt- und Verkehrsministerin Élisabeth Borne die Angestellten der Verkehrsbetriebe aufgefordert, ihren Streik wegen der geplanten Rentenreform zu beenden. Sie denke vor allem an Menschen, die von den Verkehrsbehinderungen und dem damit verbundenen Stress betroffen seien, sagte Borne am Freitag dem Fernsehsender CNews. Dreiviertel der Lokführer der Staatsbahn SNCF und der Pariser Verkehrsbetriebe RATP seien von der Reform nicht betroffen, so Borne. Die Ministerin forderte die Lokführer auf, an die Schwierigkeiten für die Franzosen zu denken.

Auch für die kommenden Tage werden Störungen erwartet. Von den 16 Metro-Linien in der französischen Hauptstadt waren am Freitag nur die Hälfte im Einsatz und der Großteil davon nur in den Stoßzeiten am Morgen und Abend. Auch am Wochenende wird es der RATP zufolge Einschränkungen geben.

Der Fernverkehr war am Freitag ebenfalls weiterhin stark gestört. Von jeweil vier geplanten TGV-Hochgeschwindigkeitszügen fuhr nach Angaben der Staatsbahn nur einer.

Die Gewerkschaften laufen Sturm gegen die Rentenpläne der Regierung. Seit vergangenem Donnerstag haben verschiedene Berufsgruppen die Arbeit niedergelegt. Im ganzen Land gingen Menschen gegen die Reform auf die Straße./ari/DP/eas