LONDON/AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der Vorstand des britischen Essenslieferdienstes Just Eat schlägt das am Montag erhöhte Übernahmeangebot der Naspers-Tochter Prosus aus. Die von 710 Pence auf 740 Pence pro Aktie erhöhte Offerte sei immer noch deutlich zu niedrig, teilte das Unternehmen am Dienstag in London mit. Der Vorstand bleibt damit bei seiner ursprünglichen Empfehlung für das konkurrierende Angebot der Lieferando-Mutter Takeaway.com. Das in den Niederlanden angesiedelte Unternehmen bietet den Just Eat-Aktionären eine Fusion via Aktientausch an, mit der Aussicht, mehr als 52 Prozent am neuen Unternehmen zu erwerben.

Neben der Erhöhung des Angebots hatte Prosus auch die Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent auf 50 Prozent plus eine Aktie gesenkt. Die Angebotsfrist wurde im selben Schritt bis zum 27. Dezember verlängert. Takeaway.com hält die eigene Offerte weiterhin für überlegen.

Bereits im August hatten sich Just Eat und Takeaway auf eine Fusion geeinigt. Takeaway will mindestens 75 Prozent der Aktien angedient bekommen und bietet je Just-Eat-Aktie 0,09744 eigene Papiere an. Das entspricht bei einem Takeaway-Kurs von derzeit etwa 84,65 Euro in Amsterdam rund 5,64 Milliarden Euro - umgerechnet in Pfund aber nur rund 4,74 Milliarden Pfund. Das liegt deutlich unter dem Prosus Angebot, dass Just Eat mit 5,1 Milliarden Pfund bewertet. Takeaway-Chef Jitse Groen hatte jedoch schon im November Forderungen nach einer Aufstockung zurückgewiesen./ssc/bgf/mis