Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag mit Gewinnen in den Handel gestartet. Der Leitindex SMI setzte dabei die Erholung vom Vortag fort. Für eine Aufwärtstendenz spricht laut Analysten, dass die Handelsstreit-Ängste vom Wochenbeginn in den Augen der meisten Investoren wohl doch übertrieben gewesen seien.

So sollen die Gespräche der USA mit China trotz der zugespitzten politischen Krise konstruktiv weiterlaufen, hiess es in Agenturberichten. Eine Negativbotschaft kam derweil von der deutschen Industrie, die Oktober-Auftragseingänge unter den Erwartungen vorlegte. "Für die deutsche Industrie ist deshalb das Tal der Tränen noch nicht vorüber", meinte dazu ein Ökonom.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr 0,46 Prozent höher bei 10'382,10 Punkten. Der SMI hatte an den ersten Tagen der Woche fast 2,5 Prozent verloren und dann am Mittwoch sich um knapp 1 Prozent erholt. Der die 30 grössten Werte umfassende SLI steigt um 0,37 Prozent auf 1'595,11 und der breit gefasste SPI um 0,45 Prozent auf 12'549,48 Zähler. 24 der 30 wichtigsten Papiere legen zu.

Die grössten Gewinne bei den Blue Chips verzeichnen Swatch (+1,2%). Die Uhrenaktie reagiert stets relativ stark auf "Handelsstreit"-News.

Dahinter folgen bei den Gewinnern Alcon (+0,8%) und Novartis (+0,7%). Novartis gab sich im Vorfeld des heutigen Investorentag optimistisch. Die eigene Pipeline biete bis zu 25 potenzielle Kassenschlager.

Auf der anderen Seite geben AMS (-0,6%) am stärksten nach. Um Mitternacht läuft beim Übernahmeangebot für Osram die Frist ab. "Es wird spannend", heisst es dazu am Markt. Zuletzt meldete AMS, dass man sich einen Anteil von gut einem Drittel gesichert habe. Das Mindestziel sind aber 55 Prozent.

Dahinter geben Logitech und Julius Bär mit je -0,5% am stärksten nach. Julius Bär wartete am Vorabend mit einer Negativmeldung auf: Die Bank erlitt vor einem Gericht eine Niederlage und nimmt nun eine Rückstellung in dreistelliger Millionenhöhe vor. Im Rechtsstreit geht es um verschollene DDR-Vermögen.

Am breiten Markt sind EFG (+6,7%) im Fokus. Es gibt Gerüchte, wonach Julius Bär Interesse an einer Übernahme hat.

Ein Thema sind auch SoftwareOne (+2,0%). Zum Titel, der erst seit kurzem an der Börse kotiert ist, haben diverse Banken ihre Ersteinstufung publiziert.

Schaffner geben derweil nach Zahlen knapp 2 Prozent nach.

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