Zürich (awp) - Die Bâloise will neue Kunden dazugewinnen und mit Innovation und neuen Versicherungsmodellen nachhaltig wachsen. Negative Überraschungen seien da unwahrscheinlich und die Aktionäre dürften eine weiterhin attraktive Dividende erwarten, versprach Konzernchef Gert De Winter im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (FuW; online am 3.12.).

Die Bâloise hat sich zum Ziel gesetzt, die Kundenzahl in den Jahren 2016 bis 2021 um 1 Million beziehungsweise 30 Prozent zu vergrössern. Damit habe man intern wie extern deutlich gemacht, dass die Gruppe wachsen wolle, sagte De Winter. In den Jahren 2017 und 2018 sei die Kundenzahl insgesamt um mehr als 300'000 netto gesteigert worden.

Die Bâloise trete mit dem Kundenzuwachs den Beweis an, dass Wachstum in gesättigten Märkten im Kerngeschäft der Gruppe sehr wohl möglich sei. "Viel tragen unsere modernen Absatzwege dazu bei, allen voran die Einzelversicherungen für Uhren und Elektronikgeräte sowie das Digitalangebot younGo für junge Erwachsene", fuhr De Winter fort. Erfolge erziele man auch mit der Onlineversicherung Friday in Deutschland und Movu, der schweizerischen Plattform für Umzüge und weitere Wohndienstleistungen.

Neukunden gewann die Bâloise auch in der Schweizer Kollektivlebenversicherung dazu. "Per Anfang dieses Jahres suchten viele kleinere Unternehmen eine neue Vorsorgelösung, weil Axa Schweiz aus dem Geschäft mit Vollversicherungsverträgen ausgestiegen ist", begründete De Winter den Wachstumsschritt. "Wir offerierten eine Ablösung denjenigen KMU, deren Ansprüche und Beschäftigtenstruktur unseren Bestand in guter Weise ergänzen."

In Deutschland folge die Bâloise derweil dem Vorgehen, das die Gruppe in Belgien nach vorne gebracht habe. Zunächst werde aufgeräumt, dann wachse man organisch und erst dann expandiere man mit Akquisitionen. "In Deutschland haben wir uns neu ausgerichtet. Wir haben bereits etwa ein Viertel mehr Privathaushalte und KMU im Kundenkreis, dafür wie angestrebt nur noch die Hälfte der vormaligen Zahl von Industriekunden", sagte De Winter. Davon ausgehend könne die Gruppe organisch wachsen, erst später würden Akquisitionen ein Thema.

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