PARIS/LONDON (awp international) - Im europäischen Aktienhandel ist es am Dienstag nach dem robusten Wochenauftakt überwiegend etwas bergab gegangen. Der EuroStoxx 50 verlor am Vormittag 0,28 Prozent auf 3697,23 Punkte. Nach starkem Lauf seit Anfang Oktober hat er aber in diesem Jahr auch schon fast ein Viertel zugelegt.

Positiv aufgenommene Signale im US-chinesischen Handelsstreit hatten am Montag die Börsen angetrieben, doch nun vermissten Anleger wieder die greifbaren Fortschritte. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua gab es zwar neue telefonische Gespräche über eine angestrebte Teillösung, doch lässt die weiter auf sich warten. Blosse Wasserstandsmeldungen seien kein Kurstreiber mehr, hiess es am Markt.

Laut Händlern sind Anleger nach dem guten Kursverlauf nicht mehr dazu bereit, in der jetzigen Situation neu ins Risiko zu gehen. Ohnehin stünden die Aktienmärkte angesichts des US-Feiertags "Thanksgiving" am Donnerstag und dem "Black Friday" vor einem eher ruhigen Wochenverlauf, sodass ein kleines Zurückrudern nicht überraschend komme.

In Paris gab der Leitindex Cac 40 um 0,14 Prozent auf 5916,31 Punkte nach. Der britische FTSE 100 war mit einem positiven Vorzeichen eine Ausnahme, mit 7400,72 Zählern hielt er sich knapp mit 0,06 Prozent über Wasser.

In der Branchenbetrachtung waren Reise- und Freizeitwerte die grössten Verlierer. Hier gab ein Kursrutsch um fast 6 Prozent bei der Compass Group die negative Richtung vor, nachdem das britische Catering-Unternehmen vor den Folgen des konjunkturellen Umfelds warnte. In Paris fielen die Papiere des Konkurrenten Sodexo um 1,2 Prozent.

Positiv von sich reden machte derweil in London die CRH -Aktie, die mit einem Aufschlag von 2,2 Prozent zu den grössten Gewinnern im FTSE zählte. Der irische Baustoffhersteller überzeugte den Markt mit seinem Wachstum im dritten Quartal.

In Paris gab es ansonsten noch Gesprächsstoff bei Europcar , die Aktionäre des Autovermieters konnten sich über ein Kursplus von 8 Prozent freuen. Laut Insidern sind Finanzinvestoren an einer Übernahme interessiert.

In Zürich legten die Aktien von Vifor Pharma um 4,4 Prozent zu. Das Pharmaunternehmen punktete mit einer erfolgreichen Studie eines Gemeinschaftsunternehmens zum Produktkandidaten Avacopan./tih/mis