Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tritt am Donnerstag den Rückzug an. Die Aussichten auf eine Teileinigung im US-chinesischen Handelsstreit noch in diesem Jahr schwänden zusehends, heisst es am Markt. Dies trübe die Stimmung merklich ein. "Es würde mich nicht wundern, wenn die Anleger nach dem ewigen Hin und Her im Handelsstreit allmählich resignieren und das Handtuch schmeissen", sagt ein Händler. Der Markt sei nach wie vor nahe seinem Allzeithoch, was Gewinnmitnahmen zudem erleichtere, so ein anderer Händler.

Laut einem Medienbericht könnte ein erstes Teilabkommen zwischen den USA und China nicht mehr in diesem Jahr fertig werden. Bereits zuvor hatten die Märkte darunter gelitten, dass US-Präsident Donald Trump China mit noch höheren Strafzöllen gedroht hatte, sollte keine Einigung zwischen beiden Ländern zustande kommen. Zudem reagierte Peking verärgert über die Annahme von Gesetzesentwürfen zur Unterstützung der Demokratiebewegung in Hongkong durch den US-Senat.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,73 Prozent tiefer bei 10'310,19 Punkten. Der 30 Werte zählende SLI sinkt um 0,74 Prozent auf 1'581,68 Punkte und der umfassende SPI um 0,63 Prozent auf 12'459,01 Zähler. Alle 30 SLI-Titel büssen Terrain ein.

Sonova halten sich mit -0,05 Prozent am besten. Die Titel des Medizintechnikunternehmens seien dabei Boden zu finden, heisst es am Markt. Der Titel war nach dem Zwischenbericht wegen Gewinnmitnahmen massiv unter die Räder geraten.

Starke Abschläge verzeichnen derweil die Anteile der China-sensitiven Titel AMS (-1,5%) sowie Swatch (-1,2%) und Richemont (-1,2%).

Unter Druck stehen auch die Aktien von Alcon (-1,4%), nachdem sie am Vortag nach Zahlen bereits über 2 Prozent eingebüsst hatten.

Am breiten Markt fallen Comet (+5,1%) auf. Das zweite Halbjahr habe sich positiv entwickelt und der Auftragseingang habe sich erholt, teilt das Röntgentechnologieunternehmen anlässlich eines Investorentags mit. Die Guidance für das Gesamtjahr wird derweil bestätigt.

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