Dazu verringerte die Notenbank PBOC am Mittwoch den Referenzzins LPR (loan prime rate) den dritten Monat in Folge. Er leigt jetzt bei 4,15 Prozent nach zuvor 4,20 Prozent. Für den Devisenexperten Ji Tianhe von der Großbank BNP Paribas steht die Notenbank am "Beginn eines neuen Lockerungszyklus". Es gebe Spielraum für weitere Schritte nach unten. Chinas Zentralbankchef Yi Gang hatte jüngst in Aussicht gestellt, angesichts der mauen Konjunktur weitere Schritte zur Stützung der Kreditvergabe zu gehen.

Erst zu Wochenbeginn nahm die PBOC den Zinssatz für kurzfristige Kredite von 2,55 auf 2,50 Prozent zurück. Vor rund zwei Wochen hatte sie zudem erstmals seit 2016 den Zinssatz für mittelfristige Darlehen an Finanzinstitutionen (MLF) von 3,30 auf 3,25 Prozent gesenkt.

Der nun gekappte LPR ist an den MLF gekoppelt und wird am 20. jeden Monats festgelegt. China hatte im August eine weitreichende Zinsreform verkündet. Damit will sie unter anderem erreichen, dass die Finanzinstitute ihren Kunden den LPR gewähren, der tendenziell niedriger ist als der klassische Leitzins, zu dem sich die Geschäftsbanken Geld bei der Notenbank leihen können.

Chinas Wirtschaft hatte im dritten Quartal um 6,0 Prozent zugelegt. Was für etablierte Industriestaaten ein Traumwert wäre, ist für das Schwellenland China ein Alarmzeichen: So langsam ist die Wirtschaft seit rund drei Jahrzehnten nicht mehr gewachsen. Als Hemmschuh gelten der Handelskonflikt mit den USA und die maue globale Konjunktur.