NEW YORK (awp international) - Ohne klare Richtung haben sich die US-Aktienmärkte am Dienstag im Handelsverlauf präsentiert. Während die Standardwerte an der Wall Street mehrheitlich Verluste verbuchten, notierten die Aktien an der Technologiebörse Nasdaq überwiegend im Plus. Negative Impulse kamen aus dem Einzelhandel, nachdem einige Händler mit schwachen Zahlen und eingetrübten Aussichten enttäuscht hatten.

Der Dow Jones Industrial notierte zuletzt 0,34 Prozent tiefer bei 27 939,75 Punkten. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,01 Prozent auf 3121,75 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg hingegen um 0,18 Prozent auf 8343,08 Punkte. Zum Handelsstart hatten Dow, S&P 500 und Nasdaq 100 erneut Höchststände erreicht.

Neuigkeiten gab es im US-chinesischen Handelsstreit: Der vor sechs Monaten gescheiterte Entwurf für ein Handelsabkommen zwischen beiden Ländern soll Kreisen zufolge zum Vorbild für eine Einigung werden. Man wolle sich bei einem ersten Teilabkommen an den damaligen Plänen für die Rücknahme von Zöllen orientieren, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Darüber würden derzeit harte Verhandlungen geführt.

Frische US-Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Notierungen. So war die Zahl der Wohnungsbaubeginne im Oktober weniger stark gestiegen als erwartet. Die Baugenehmigungen hatten hingegen überraschend zugelegt.

Von US-Unternehmensseite gab es Licht und Schatten. So schraubte der Handelsriese Home Depot zum zweiten Mal in diesem Jahr sein Wachstumsziel für das laufende Jahr zurück. Anleger reagierten enttäuscht und schickten die Papiere am Dow-Ende um 5,4 Prozent auf Talfahrt.

Noch härter traf es die Aktien des Einzelhändlers Kohl's. Sie brachen um mehr als 19 Prozent ein, nachdem das Unternehmen das Gewinnziel für das Geschäftsjahr gekürzt hatte. Im dritten Quartal war der Umsatz deutlich geringer gestiegen als Analysten erwartet hatten.

Die Aktien von Boeing büssten ihre anfänglich klaren Kursgewinne im Handelsverlauf komplett ein und notierten zuletzt 0,7 Prozent tiefer. Händler verwiesen auf kritische Aussagen der US-Behörde NTSB zur neuen Generation des Modells 737. Diese empfahl dem Flugzeugbauer, tausende Jets anders zu konstruieren, um eine Wiederholung eines Vorfalls mit der Typvariante 737 NG zu vermeiden, bei dem im vergangenen Jahr ein Passagier getötet worden war.

Dagegen gewannen die Broadcom-Aktien 2,6 Prozent, nachdem die Investmentbank Morgan Stanley die Papiere des Halbleiterherstellers zum Kauf empfohlen hatte.

Einen Kurssprung von knapp 20 Prozent verbuchten die Medicines-Papiere. Kreisen zufolge interessiert sich der schweizerische Pharmariese Novartis für den Entwickler von Biopharmazeutika./edh/he