Zürich (awp) - Die Privatbankengruppe Julius Bär veröffentlicht am Dienstag, 19. November, einen Zwischenbericht über den Geschäftsverlauf der ersten zehn Monate 2019. Zum AWP-Konsens haben insgesamt sechs Analysten beigetragen.

Per Ende Oktober 2019E
(in Mrd Fr.)              AWP-Konsens    Ende Juni 19A
Kundenvermögen (AuM)       422,7           412,0


(in Basispunkten)         AWP-Konsens    Ende Juni 19A
Bruttomarge                 81,5            83,2


(in %)                    AWP-Konsens    Ende Juni 19A
Netto-Neugeldzufluss         3,5            3,2
Cost/income ratio           71,1           71,0

FOKUS: Julius Bär publiziert in seinen "Interim Statements" neben der Höhe der verwalteten Vermögen jeweils meist nur qualitative Angaben zu weiteren Kennzahlen wie Bruttomarge oder Neugeldentwicklung. Die Analysten erwarten, dass die Bank die verwalteten Vermögen in der zweiten Jahreshälfte weiter gesteigert hat, wobei sie allerdings bei den Neugeldzuflüssen unter ihrer eigenen Zielsetzungen geblieben sein dürfte. Zudem könnte Bär über den Fortschritt seines Anfang des Jahres angekündigten Kostensenkungsprogramms im Umfang von 100 Millionen Franken geben.

ZIELE: Zu den mittelfristigen Zielen von Julius Bär gehört ein Neugeldwachstum von 4-6% und eine Vorsteuermarge von 25-28 Basispunkten. Die Cost/Income-Ratio wird bei "unter 68%" angepeilt. Zudem will die Bank eine Rendite auf dem Kernkapital (RoCET) von über 32 Prozent erreichen.

PRO MEMORIA: Der seit dem 1. September amtierende Julius-Bär-Chef Philipp Rickenbacher verkleinert die Geschäftsleitung der Gruppe ab Anfang 2020 auf neun statt wie bisher 15 Personen. Nicht mehr in der Geschäftsleitung vertreten sein werden Kommunikationschefin Larissa Alghisi Rubner und Chefjurist Christoph Hiestand. Der derzeitige Leiter Schweiz Gian Rossi verlässt die Bankengruppe per Ende 2019 "im gegenseitigen Einvernehmen".

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg gehört Julius Bär zu den Kaufinteressenten für die Vermögensverwaltung der Société Générale in Grossbritannien, die Kleinwort Hambros. Unter den Interessenten seien auch weitere Schweizer Institute wie die EFG International und J. Safra Sarasin. Kleinwort Hambros verwalte Vermögen von rund 14 Milliarden Pfund (gut 17 Milliarden Franken).

An seiner italienischen Vermögensverwaltungs-Tochter Kairos hält Julius Bär fest, wie das Institut Ende August mitteilte. Nach einer strategischen Überprüfung sei die Bank zum Schluss gekommen, dass eine "umfassendere operative Ausrichtung und engere Zusammenarbeit" die besten Chancen für eine langfristig erfolgreiche Entwicklung von Kairos biete. Julius Bär hatte im Mai angekündigt, "strategische Optionen" für die Tochtergesellschaft zu prüfen.

In den vergangenen Monaten hatte Julius Bar diverse Anstellungen von Kundenberatern namentlich in Südamerika und Südeuropa aber auch in Zürich bekanntgegeben. Zudem wurden unlängst mehrere Mangementpositionen in der Region Asien neu besetzt.

AKTIENKURS: Der Kurs der Julius Bär-Aktie hat im laufenden Jahr rund 35% zugelegt und sich damit auch besser als der Gesamtmarkt entwickelt (SPI +26%). Im vergangenen Börsenjahr 2018 hatten die Bär-Papiere allerdings noch um deutliche 42 Prozent nachgegeben.

Homepage: www.juliusbaer.com

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