Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt knüpft am Montag an die starke Performance vom vergangenen Freitag an und tendiert weiter nach oben, gestützt insbesondere durch die starken Pharma-Schwergewichte. Das Intraday-Allzeithoch wurde in der Startphase auf 10'356,18 Punkte nochmals um einige wenige Basispunkte hinaufgeschraubt. Das seit Jahresbeginn laufende Rally zeigt somit noch keine Ermüdungserscheinungen. Nach wie vor bewegt die Märkte insbesondere die Frage über einen baldigen Abschluss eines Abkommens zwischen den USA und China, und hier überwiegt momentan wieder die Zuversicht. Positive Zeichen seitens der USA haben die Aktienmärkte bereits vor dem Wochenende gestützt. Und am Wochenende haben die Verhandlungsführer in den Zollgesprächen laut einem Pressebericht miteinander telefoniert.

Als negativer Faktor ist dagegen ein erster Einsatz von chinesischen Soldaten im Zusammenhang mit den Unruhen in Hongkong zu sehen. Das Potential nach oben scheint derzeit etwas beschränkt. So sieht etwa die Zürcher Kantonalbank die Aktienmärkte nach dem Anstieg der vergangenen Wochen aus charttechnischer Sicht klar überkauft. Auf mittlere Sicht sei den Aktien aber die Stange zu halten, da der wahrscheinlich zustande kommende Waffenstillstand im Handelskonflikt stützen sollte.

Der SMI notiert um 10.45 Uhr 0,39 Prozent höher bei 10'350,75 Punkten. Der 30 Werte umfassende SLI gewinnt 0,25 Prozent auf 1'592,48 und der breite SPI 0,31 Prozent auf 12'499,66 Punkte. Das neue Allzeithoch des SPI liegt erstmals bei über 12'500 Punkten. Von den 30 SLI-Werte legen 18 zu, 12 geben nach.

An der Tabellenspitze liegen für einmal Roche (+1,1%), welche nach einer eher schwachen Vorwoche noch Aufholpotential haben. Bereits am Freitag wurden die Genussscheine von Zulassungsempfehlungen für zwei Krebsmedikamente durch die europäische Gesundheitsbehörde gestützt.

Novartis (+0,7%) tragen ebenfalls zum weiteren Anstieg des Gesamtmarktes bei. Vor allem die US-Zulassung für das Mittel Adakveo (Crizanlizumab) wird dabei von Analysten positiv hervorgehoben. Aber auch die jüngsten Ergebnisse zum Herzmittel Entresto sind tendenziell stützend. Ausserdem hat Novartis am vergangenen Freitag eine positive Empfehlung für das Medikament Mayzent zur Behandlung im Bereich Multipler Sklerose erhalten, wie Roche von einem Ausschuss der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA.

Weit oben sind zudem auch Richemont (+0,9%), Swisscom (+0,7%) und CS (+0,5%) zu finden. CS bekommen dabei von einem Bericht in der Sonntagspresse Hilfe. Demnach dürften sich die möglichen Kommissionseinnahmen der Bank durch den Börsengang des saudi-arabischen Ölkonzerns Saudi-Aramco auf bis zu 100 Millionen US-Dollar belaufen.

AMS (+0,2%) wurden zu Beginn von Berichten über eine gute Nachfrage nach dem iPhone 11 in China etwas getragen, die Aktie ist aber von den Höchstständen im frühen Geschäft etwas zurückgekommen.

Für Geberit (+0,4%) hat die DZ Bank das Kursziel etwas erhöht, es liegt aber noch immer um über 100 Franken unter dem aktuellen Stand von 522 Franken. Entsprechend rät die Bank auch weiterhin den Titel zu verkaufen, dies in erster Linie aus Bewertungsgründen.

LafargeHolcim (-0,5%) und ABB (-0,3%) gehören zur Minderheit der Verlierer. Bei beiden kommt es nach einem zuletzt starken Lauf zu Gewinnmitnahmen. Die grössten Verluste erleiden gemeinsam mit LafargeHolcim die Aktien des Bauchemieherstellers Sika (-0,5%).

Im breiten Markt erhalten die Aktien des Getränkekartonherstellers SIG Combibloc (+1,2%) einerseits von positiv gestimmten Aussagen des CEO und andererseits von einem wohlwollenden Kommentar der Barclays Bank etwas Rückenwind. Mit einem Minus von je 4,0 Prozent fallen noch Aluflexpack und Santhera etwas auf.

cf/tt