NEW YORK (awp international) - Die Wall Street hat zur Wochenmitte wie schon an den beiden Vortagen keine klare Richtung gefunden. Der Dow Jones Industrial startete am Mittwoch bis zu 0,4 Prozent schwächer, konnte sein Minus aber schnell abbauen. Zuletzt gab er nur noch um 0,06 Prozent auf 27 673,84 Punkte nach. Er blieb damit auf Tuchfühlung zu seinem bisherigen Rekord von 27 774 Punkten aus der Vorwoche.

Der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 tendierten ebenfalls ein paar Punkte schwächer, nachdem beide am Vortag erneut Bestmarken erreicht hatten. Der S&P verlor 0,11 Prozent auf 3088,51 Zähler, der Nasdaq-Index gab um 0,05 Prozent auf 8259,59 Punkte nach.

Die Anleger scheuten angesichts der politischen Krisenherde das Risiko, allen voran der Handelsstreit und die Unruhen in Hongkong. US-Präsident Donald Trump hatte zwar tags zuvor einmal mehr ein bedeutsames Teilabkommen versprochen, erhoffte Details zum Verlauf der Gespräche blieb er aber schuldig. Statt dessen schoss er sich auf Handelsbarrieren der Europäischen Union ein.

Ein Thema waren ansonsten eine im Oktober etwas angezogene US-Inflation. Laut der BayernLB ist dies nach dem Geschmack der US-Notenbank Fed. "Der Spagat zwischen einer starken Inflation und ansonsten schwächeren Konjunkturdaten hat sich im Oktober zumindest nicht geweitet", kommentierte Charlotte Heck-Parsch von der Landesbank. Sie rechnet weiter mit noch zwei Zinssenkungen.

Auf Unternehmensseite war die Nachrichtenlage eher dünn. Die Berichtssaison machte dieses Mal kaum noch Schlagzeilen, erst nachbörslich werden die Zahlen vom Netzwerkausrüster Cisco erwartet. Für dessen Aktien ging es im Dow um 0,5 Prozent nach oben.

Spitzenreiter im US-Leitindex waren derweil die 1,2 Prozent höheren Nike -Aktien. Der Sportartikelkonzern wurde von den Barclays-Experten zum "Top Pick" unter den US-Modeherstellern und Händlern ernannt. Keine Stolperfalle war die Tatsache, dass Nike seine Produkte künftig nicht mehr auf der Plattform des Onlinehändlers Amazon anbieten will.

Etwas Bewegung gab es noch bei einigen US-Fluggesellschaften. Die Titel des Billigfliegers Jetblue rückten um 0,7 Prozent vor, während jene von American Airlines um 1,8 Prozent absackten. Als Treiber galten jeweils Neueinschätzungen durch die Experten von UBS mit "Buy" respektive "Sell". Jetblue erklärte die schweizerische Grossbank zu ihrem Branchenfavoriten in den USA, während sie American ganz ans Ende ihrer Favoritenliste setzten.

Die Reihe der kursbeeinflussenden Analystenkommentare wurde abgerundet von JPMorgan mit einer Abstufung des Düngemittelkonzerns Mosaic auf "Underweight". Die Papiere des K+S-Wettbewerbers gingen daraufhin mit fast 5 Prozent in die Knie. Analyst Jeffrey Zekauskas zeigte sich weniger optimistisch für die Anlegerthese, dass vorteilhaftere Wetterbedingungen im kommenden Jahr die Nachfrage anziehen lassen werden./tih/he