FRANKFURT (awp international) - Der Schweizer Franken hat am Mittwoch im Verlauf des Handels zu beiden Hauptwährungen zugelegt. Das Währungspaar EUR/CHF fiel am frühen Nachmittag unter 1,09 und USD/CHF unter 0,99. Zudem sank der Euro zum Dollar zeitweise unter die Marke von 1,10.

Ein Euro kostete um 13.15 Uhr 1,0897 Franken nach 1,0929 noch am Vorabend, womit der Franken auf den höchsten Stand seit rund fünf Wochen gestiegen ist. Ein US-Dollar ging derweil bei 0,9998 Franken nach 0,9928 am Vorabend um und damit auf einem 1-Wochenhoch. EUR/USD wurde derweil mit 1,1009 etwa gleich hoch gehandelt wie am Vorabend.

Franken und Dollar profitierten laut Marktteilnehmern von der wieder aufgekommenen Unsicherheit über den Fortgang des Handelsstreits zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstagabend mit zusätzlichen Strafzöllen gedroht, falls keine Einigung zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt zustande komme.

Auch hatte SNB-Präsident Thomas Jordan einmal mehr gewarnt, dass der Franken hoch bewertet sei. In einem Austausch mit dem Bundesrat sagte er, dass angesichts der anhaltenden hohen Bewertung des Schweizer Frankens die Geldpolitik mit Negativzins und Interventionsbereitschaft unverändert notwendig sei.

Inflationsdaten

Zur Wochenmitte richtet sich die Aufmerksamkeit aber auch Inflationsdaten. Preisdaten aus Deutschland und Grossbritannien belegten eine anhaltend schwache Teuerung. Hinzu kommen am Nachmittag Zahlen aus den USA. Die US-Inflation hat hohe Bedeutung für die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank Fed, deren Chef Jerome Powell sich am späten Nachmittag vor dem Kongress äussern wird. Bisher signalisiert das Fed eine Zeit konstanter Zinsen, nachdem es diese in diesem Jahr dreimal reduziert hat.

Deutlich zulegen konnte der neuseeländische Dollar. Zur US-Währung legte er etwa ein Prozent zu. Ausschlaggebend war die Zinsentscheidung der neuseeländischen Notenbank in der Nacht auf Mittwoch. Sie hatte ihren Leitzins zur Überraschung vieler Analysten nicht weiter reduziert. Die Zentralbank verwies auf Hinweise, dass sich die neuseeländische Volkswirtschaft stabilisiere. Die Notenbank des Landes war eine der ersten grösseren Zentralbanken, die in diesem Jahr mit der Lockerung begonnen hatte.

/bgf/jkr/jha/uh/rw