Geberit : Schweizer Lonza verliert erneut Vorstandschef
Am 12. November 2019 um 12:44 Uhr
Teilen
Zürich (Reuters) - Der Schweizer Pharmazulieferer Lonza muss sich mitten in seinem Umbau und zum zweiten Mal in diesem Jahr einen neuen Vorstandschef suchen.
Zürich (Reuters) - Der Schweizer Pharmazulieferer Lonza muss sich mitten in seinem Umbau und zum zweiten Mal in diesem Jahr einen neuen Vorstandschef suchen.
Wie Lonza am Dienstag mitteilte, verlässt Konzernchef Marc Funk das Unternehmen aus persönlichen Gründen. Bis ein Nachfolger für ihn gefunden ist, übernimmt Verwaltungsratspräsident Albert Baehny die operative Leitung des Konzerns aus Basel. An der Börse kam der überraschende Rücktritt von Funk nicht gut an: Mit einem Minus von gut fünf Prozent hielt Lonza die rote Laterne unter den europäischen Gesundheitswerten.
"Diese Ankündigung wirft die Frage auf, ob es ein Problem unter der Oberfläche gibt", erklärte Vontobel-Analyst Daniel Buchta. Laura Lopez Pineda von Baader kommentierte: "Die Tatsache, dass er nach nur acht Monaten in seiner neuen Funktion als CEO ausscheidet, lässt uns über mögliche Probleme zwischen der Lonza-Geschäftsleitung und dem Verwaltungsrat nachdenken."
Im Januar hatte Funks Vorgänger Richard Ridinger, der Lonza sieben Jahre lang geleitet hatte, unerwartet den Hut genommen.[nL5N1ZU2G0] Unter Funk, der vor seiner Berufung im März für das operative Geschäft der Sparte Pharma und Biotech verantwortlich war, begann Lonza mit dem Umbau des Geschäfts mit Spezialingredienzien. Die Zukunft der Sparte, die beispielsweise Korrosionsschutzchemikalien für die Öl- und Gasindustrie herstellt und mit Umsatzrückgängen und abnehmender Rentabilität kämpft, ließ Funk offen. Auch ein Verkauf oder Börsengang des Bereichs mit einem Jahresumsatz von 1,6 Milliarden Dollar sind denkbar.
An der strategischen Ausrichtung von Lonza soll sich nichts ändern. "Das Unternehmen hat eine spannende Zukunft in dynamischen Märkten vor sich und ich möchte sicherstellen, dass wir unseren Schwung beibehalten und alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten nutzen", erklärte Präsident Baehny. Der Schweizer ist seit vergangenem Jahr Verwaltungsratschef und unter anderem auch Präsident des Sanitärtechnikunternehmens Geberit.
Das Unternehmen Geberit AG ist der weltweite Marktführer für Konzipierung, Herstellung und Vertrieb von Sanitäranlagen für die Bereiche Bauwesen und Gebäudesanierung. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Sanitär-Systeme (38,3%): komplette Sanitärinstallationsanlagen (Duschen, Badewannen, WCs, Bidets, Waschbecken, Urinierbecken, usw.), Füllventile, Betätigungsplatten, Spülkästen, Siphons, usw.;
- Sanitärkeramik -Produkte (31,2%);
- Kanalisationssysteme (30,5%): Systeme und Leitungen aus rostfreiem Stahl, Carbonstahl und Kupfer zur Wasserdrainage von Gebäuden und Dächern, zur Verteilung von Wasser und Gas, usw.
Ende 2021 verfügte die Unternehmensgruppe über 26 Produktionsstandorte auf der ganzen Welt.
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Schweiz (9,5%), Deutschland (31,3%), Osteuropa (10,1%), Nordische Länder (9,6%), Benelux (8,4%), Italien (6,8%), Österreich (6,2%), Frankreich (5,4%), Vereinigtes Königreich und Irland (3,1%), Iberische Halbinsel (0,8%) und sonstige (8,8%).