Zürich (awp) - Schindler notieren nach Zahlen im frühen Handel am Donnerstag deutlich fester. Der Lift- und Fahrtreppenhersteller hat in den ersten neun Monaten Umsatz und Auftragseingang etwas deutlicher gesteigert als erwartet. Betriebs- und Nettogewinn gingen zwar seit Jahresbeginn zurück, zeigten im dritten Quartal aber eine Verbesserung und lagen ebenfalls über dem Konsens. Das Unternehmen hält an der bisherigen Wachstums- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr fest.

Um 09.20 Uhr notieren die Partizipationsscheine von Schindler 3,2 Prozent höher auf 234,20 Franken. Damit ist das bisherige Jahreshoch bei 237,70 Franken nicht mehr weit entfernt. Der Gesamtmarkt (SMI) gewinnt zeitgleich 0,6 Prozent hinzu.

In ersten Stellungnahmen bezeichnen Analysten die Umsatzentwicklung und den Auftragseingang für die ersten neun Monate insgesamt als solide. Auf das dritte Quartal bezogen errechnen sie beim Umsatz ein Wachstum in Lokalwährungen von 6,6 Prozent, was über der firmeneigenen Zielbandbreite für das Gesamtjahr liegt. Der Auftragseingang wuchs im dritten Quartal ebenfalls in Lokalwährungen betrachtet immerhin um 6,1 Prozent.

Der eigentliche Lichtblick - darin sind sich die Analysten einig - sei jedoch die sequentielle Verbesserung der EBIT-Marge im Zeitraum Juli bis September auf 11,6 Prozent. Folglich übertreffen der bereinigte EBIT und der Reingewinn vor Minderheiten selbst die optimistischsten Annahmen.

Angestrebt wird weiter ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen von 4 bis 6 Prozent. Der Reingewinn vor Minderheiten soll zwischen 900 und 940 Millionen Franken liegen. Dass Schindler die Zielvorgaben für das Gesamtjahr "nur" bestätigt, wird angesichts der Entwicklung als "zunehmend konservativ" bewertet.

UBS-Analyst Fabian Haecki begrüsst, dass Schindler das Wachstumstempo im dritten Quartal aufrecht erhalten konnte. Die Margenverbesserungen überraschten ihn hingegen nicht sonderlich. Einzig in der leichten Verlangsamung im Schlüsselmarkt China sieht er ein mögliches Haar in der Suppe.

Auch sein Berufskollege Christian Obst bei Baader-Helvea gewinnt dem Zahlenkranz vorwiegend positive Aspekte ab. Seines Erachtens übertrifft die im dritten Quartal beobachtete Geschäftsentwicklung die Erwartungen über alle Kennzahlen hinweg leicht.

Auch Bernd Pomrehn von der Bank Vontobel äussert sich positiv. Schindler liefere weiter solide Ergebnisse und der Gegenwind von Seiten der Währungen sei schwächer gewesen als befürchtet. Das Wachstum werde durch die strukturellen Trends gestützt und das Unternehmen verfolge eine erfolgreiche Marktstrategie, heisst es dort.

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