SOTSCHI (dpa-AFX) - Russland will seinen Handel mit Afrika nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin in den kommenden fünf Jahren verdoppeln. Das wären dann - ausgehend von 20 Milliarden US-Dollar für 2018 - bis 2024 rund 40 Milliarden US-Dollar (36 Milliarden Euro). Schon jetzt exportiere Russland mehr landwirtschaftliche Erzeugnisse und Technik als Waffen, sagte Putin am Mittwoch zum Auftakt von Russlands erstem Afrika-Gipfel in Sotschi am Schwarzen Meer.

An dem Gipfel nahmen Vertreter aus mehr als 50 Ländern Afrikas teil, darunter mehr als 40 Staats- und Regierungschefs. Geplant ist eine engere Zusammenarbeit zwischen der Afrikanischen Union und der von Russland initiierten Eurasischen Wirtschaftsunion.

"Wir haben ein sehr gutes Entwicklungspotenzial", sagte Putin bei dem bis Donnerstag angesetzten Gipfel mit mehr als 10 000 Gästen. Putin sieht etwa Chancen für seine Öl- und Gaskonzerne in Afrika, aber auch für Russlands größten Diamantenförderer Alrosa. Der Internetkonzern Yandex könne bei der digitalen Entwicklung und Informationssicherheit Afrikas helfen. Der staatliche Atomkonzern Rosatom hofft auf Aufträge für den Bau von Kernkraftwerken.

Vor allem aber das Interesse an russischen Rüstungsgütern ist in Afrika groß. Bis zu 40 Prozent der russischen Waffenexporte gehen nach offiziellen Angaben aus Moskau in afrikanische Staaten. Mit dem Afrika-Gipfel knüpft Russland fast drei Jahrzehnte nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion an frühere Traditionen in Afrika an. Zu Sowjetzeiten war Moskau bereits stark engagiert beim Aufbau der Wirtschaft und von Bildungseinrichtungen in Afrika./mau/DP/jha